Der BVA
Tradition & Freundschaft
seit 1906
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d'Vorständ
Im März 2025 fand die Hauptversammlung des Burschenverein statt. In dieser Versammlung wurde die neue Vorstandschaft für zwei Jahre gewählt
Andreas Felbermeier, 1. Vorstand
Florian Graml, 2. Vorstand
Manuel Larché, Hauptkassier
Michael Jobst, 2. Kassier
André Reimers, Schriftführer
Maximilian Stöhr, Fähnrich
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die Chronik vom BVA
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Von der Gründung bis zur Zwangsauflösung
Nach den überlieferten Unterlagen haben am 10. März 1906 mehrere 17- bis 21-jährige Burschen die Initiative ergriffen und zunächst einen Stopselverein ins Leben gerufen. Spontan traten damals 45 Burschen als Mitglieder bei. Dieser Stopselverein existierte nur knapp ein halbes Jahr. Bereits im September 1906 wurde er wieder aufgelöst, um – auf Betreiben älterer Burschen – einen gemeinsamen Burschenverein zu gründen. Der von der Vorstandschaft (Josef Seemüller – 1. Vorstand -, Quirin Leutenstorfer – 2. Vorstand -, Andreas Preis – Kassier – und Sebastian Koch – Schriftführer -) erwirtschaftete Kassenbestand von immerhin 36 Mark wurde im Stammlokal Burenwirt in flüssige Nahrung umgesetzt. Am 10. Oktober 1906 wurde – nach mehreren erfolglosen Anläufen – der Burschenverein Aubing gegründet. Dem neugegründeten Verein traten zunächst 22 Burschen bei. Noch am Gründungstag einigten sich die Burschen darauf, an jedem 2. Sonntag im Monat eine Vereinsversammlung abzuhalten. Bereits in der November-Versammlung 1906 wurden eigene Vereinsstatuten in Kraft gesetzt und beschlossen, ein eigenes Vereinsabzeichen anfertigen zu lassen

Künftig sollte jeder, der Mitglied des Burschenvereins werden wollte, 1 Mark Aufnahmegebühr, 1 Mark für das Vereinsabzeichen, 20 Pfennig für die Statuten und 30 Pfennig Monatsbeitrag entrichten. Bis Ende 1906 konnte der Burschenverein bereits 40 Mitglieder verzeichnen. In der Anfangszeit stand außer der Pflege von Brauchtum und Geselligkeit vor allem gegenseitige Hilfe und Unterstützung kranker und hilfsbedürftiger Mitglieder im Vordergrund. Am 10. Oktober 1907, dem ersten Jahrestag des neugegründeten Burschenvereins, hatte der Verein bereits 51 Mitglieder. Im Rahmen dieser Versammlung erhielten erstmals mehrere Burschen Krankengeld in Höhe von je 5 Mark ausbezahlt. Während des Jahres wurden neben mehreren geselligen Abenden ein Burschenball und ein Maskenumzug im Fasching veranstaltet. Auch das Vereinsjahr 1907/1908 brachte wieder zahlreiche Veranstaltungen, einen Burschenball und einen Maskenumzug. Bis zum 2. Jahrestag seiner Gründung konnte der Verein seine Mitgliederzahl auf 61 steigern. Für das darauf folgende Vereinsjahr verzeichnet die Burschenchronik wieder gesellschaftliche Feiern, Tanzabende, Burschenball und Faschingsumzug. Wie der Chronist berichtet, soll es im Frühjahr 1909 in der Schröfelschen Gastwirtschaft zu tätlichen Auseinandersetzungen zwischen zwei Lagern der Burschenschaft gekommen sein. Trotz dieser Meinungsverschiedenheiten innerhalb der Burschenschaft wuchs die Mitgliederzahl bis zum 3. Jahrestag der Vereinsgründung auf 70 an. Die Neuwahl der Vorstandschaft führte diesmal zu einem regelrechten Wahlkampf zwischen den beiden rivalisierenden Gruppen. Nach der Wahl versöhnten sich die konkurrierenden Parteien innerhalb des Burschenvereins wieder. In der Chronik wird die Wiedervereinigung mit den Worten von Wirtschaft zu Wirtschaft gingen wir Arm in Arm und ließen das Lied ertönen Wir halten fest und treu zusammen beschrieben. Während des anschließenden Vereinsjahres hielt der zwischen den Gruppen geschlossene Friede an. Die Mitgliederzahl konnte auf 72 erhöht werden. Im Vereinsjahr 1910/1911 wurden wieder ein Burschenball, ein Faschingsumzug und kleinere Tanzveranstaltungen abgehalten. Ansonsten scheint das Vereinsleben der Burschen etwas vernachlässigt worden zu sein. Der Mitgliederstand konnte jedoch bis zum Ende des Vereinsjahres auf 80 Aubinger Burschen gesteigert werden. Im neuen Vereinsjahr führten die Aubinger Burschen erstmals volkstümliche Theaterstücke auf. Von Seiten des Publikums ernteten sie hierfür immer regen Beifall. Auch sonst organisierten die Burschen wieder eine Reihe erfolgreicher Veranstaltungen, was dazu führte, dass die Mitgliederzahl zum Ende des Vereinsjahrs auf 82 angestiegen war. Im Rahmen des Burschenballs 1913 führten die Burschen erneut ein Laientheaterstück auf, das den damals vorherrschenden Uniformenkult lächerlich machen sollte. Die Darsteller konnten zwar – so der Chronist – donnerndes Gelächter und anhaltenden Applaus verbuchen, wurden aber wegen Beleidigung noch auf der Bühne vom Aubinger Schutzmann verhaftet. Bei der Generalversammlung am 11. Oktober 1913 zählte der Burschenverein 85 Mitglieder. Noch bevor die Generalversammlung im Jahr 1914 abgehalten werden konnte, war der 1. Weltkrieg ausgebrochen.

Der Burschenchronist schrieb hierzu ins Protokollbuch:
Am 1. August 1914 abends um halb 9 Uhr mussten die Tamboure Alarm schlagen. Es wurde uns die Mobilmachung des deutschen Heeres und der Marine verkündet. Erster Mobilmachungstag war der 2. August. Täglich war der Burschenverein bereit, seinen Abschied von den Mitgliedern zu feiern, welcher vom 1. bis zum 14. August dauerte. In mehreren Gruppen mussten die Mitglieder des Burschenvereins zur Fahne einrücken. Der Chronist berichtet, dass die Aubinger Burschen in Jubelstimmung und unter schneidigem Absingen von rührend patriotischen Liedern von Gasthaus zu Gasthaus zogen. Nachdem der amtierende Vorstandsausschuss zum Kriegsdienst einberufen wurde, übernahm die Vereinsführung ein nun gebildeter Reserveausschuss, wobei der Reserve-Vorstand so liebenswürdig war, die einrückenden Vereinskameraden und sämtliche Kriegsteilnehmer mit blumengezierten Wagen in schneidigem Trabe aus unserer Aubinger Heimat fuhr. Am 24. Oktober 1914 fand die vom Reserveausschuss für die noch nicht einberufenen Kameraden angesetzte Generalversammlung statt. Dabei wurde beschlossen, während der Zeit des Krieges kein Freibier mehr auszugeben und die Neuwahl des Ausschusses bis zum Ende der Kampfhandlungen auszusetzen. Vorschläge, einen Fond für die Friedensfeier anzulegen sowie den im Felde kämpfenden Kameraden Liebesgaben zukommen zu lassen, wurden gemacht. Ab Januar 1915 wurden dann an alle im Kriegsdienst stehenden Burschen in Form von Lebensmittelpaketen Liebesgaben verschickt. Im Protokollbuch des Burschenvereins ist eine Aufstellung mit Namen der Mitglieder enthalten, die im Laufe der Kriegsjahre solch ein Vereinspaket erhalten haben: Andreas Preis, Georg Glas, Josef Mayer, Johann Strobl, Martin Koch, Josef Dallmayr, Josef Preis, Johann Schandl, Xaver Klinger, Josef Paucker, Lorenz Strobl, Georg Leingärtner, Quirin Dillitzer, Adam Stör, Franz Preis, Josef Glas, Jakob Pfundstein, Josef Schmid, Josef Noder, Martin Gerbl, Ludwig Lenz, Fritz Mayer, Josef Fichtl, Georg Preis, Quirin Leutenstorfer, Georg Strobl, Josef Wunderer, Josef Stephan, Mathias Stopfer, Josef Noder II, Jakob Holzmüller, Martin Wunderer, Franz Stephan, Heinrich Mayer, Martin Högg, Quirin Strobl, Josef Seemüller, Georg Klebensberger, Johann Hartmannsgruber, Jakob Glas, Michael Buchberger, Markus Preis, Anton Heckner, Mathias Schandl, Johann Seeholzer, Jakob Zeilermeier, Josef Fischer, Kaspar Pfundstein. Nachdem am 29. März 1915 – entgegen des noch ein halbes Jahr zuvor gefassten Beschlusses – ein neuer Reserveausschuss gewählt werden musste, weil nunmehr fast alle Aubinger Burschen ihren Stellungsbefehl erhalten hatten, sank im Laufe der nächsten eineinhalb Jahre die Mitgliederzahl auf 2.
Der damals amtierende Reserve-Vorstand, Ludwig Willis, vermerkte dazu am 01. Juli 1917 im Protokollbuch:
Da jetzt die Mitgliederzahl bis auf 2 gesunken ist, werden nach der Beschlussfassung vom 12. November 1916 die Vereinsgeschäfte bis auf weiteres niedergelegt. Der Burschenkrug und die Vereinskästen können geschlossen im Vereinslokal aufbewahrt werden. Kurz nach dem Ende des 1. Weltkriegs, an Stephani 1918 (26. Dezember), wurde wieder eine Burschenversammlung einberufen. Die 1913 gewählte Vorstandschaft übernahm zunächst wieder die Vereinsführung. Zahlreiche Kameraden befanden sich noch in Gefangenschaft, 25 Vereinsmitglieder waren im Zuge der Kriegshandlungen gefallen. Am 19. Juli 1919 fasste die Vorstandschaft den Beschluss, eine Gedenktafel zu Ehren der gefallenen Vereinskameraden anfertigen zu lassen. Im Rahmen einer heiligen Messe am 17. August 1919 in der Aubinger Kirche wurde diese enthüllt. Es war ein Zeichen der Treue und Liebe zu unseren Kameraden, dass wir Ihnen ein ehrendes Andenken bewahrt haben, schrieb hierzu der Chronist. Zur Generalversammlung vom 23. August 1919 war der Mitgliederstand wieder auf 69 angewachsen. Der aus der ersten öffentlichen Veranstaltung der Aubinger Burschen, einem Tanzabend am 5. Oktober 1919, erzielte Erlös wurde der Gemeindeverwaltung Aubing zur Unterstützung von Kriegsgefangenen überlassen. Nachdem die letzten Gefangenen, Anton Mayer, Jakob Glas, Mathias Stopfer, Anton Heckner und Ludwig Hartmannsgruber aus der Gefangenschaft heimkehrten, wurde im März 1920 eine Gefangenenheimkehrfeier abgehalten. Durch einen Beschluss der Vorstandschaft im Juni 1920 wurde der Zuschuss für kranke Mitglieder von 5 auf 20 Mark erhöht. Als Vereinslokal benutzten die Aubinger Burschen jetzt auch das Gasthaus Grünwald. Bereits bei der Generalversammlung am 11. September 1920 hatte der Burschenverein wieder 80 Mitglieder. Künftig sollte jedem Mitglied, das länger als 2 Wochen krank war, zusätzlich zu den 20 Mark Krankenunterstützung, quasi als erweiterte Sozialhilfe, ein B etrag von 30 Mark gewährt werden. Hierzu legten die Burschen eigens einen Fond mit 200 Mark Rücklage an. Zum 15jährigen Bestehen des Vereins ließen sie einen 3-Liter-Maßkrug anfertigen. Im Protokollbuch sind ab 1920 nur noch wenige Vorgänge aus dem Vereinsleben registriert. So sind, abgesehen von Ausschuss neu- und Umbesetzungen, Kassenberichten und Festlegungen von Terminen, keine Aufzeichnungen mehr über Mitgliederbewegungen im Verein vorhanden. Am 8. Oktober 1921 wurde der Mitgliedsbeitrag auf Vorschlag von Vorstand Quirin Glas von bisher 30 Pfennig auf 1 Mark pro Monat erhöht. Zum 10. Juni 1922 hat der Burschenverein das Stammlokal vom Sedlmaier zum Burenwirt verlagert. In der Chronik sind keine Aufzeichnungen vorhanden, wann das Vereinslokal vom Burenwirt über Grünwald zum Sedlmaier verlagert worden war. Nunmehr war in Deutschland die Zeit der großen Geldentwertung angebrochen. Wie der Chronist überliefert, wurde angeregt, das Vereinsvermögen zum Erwerb von Maßkrügen zu verwenden, bevor es gar nix mehr wert ist. Im Dezember 1923 erfolgte erneut eine Verlagerung des Stammlokals vom Burenwirt zum Grünwald. Über die Gründe ist nichts überliefert. Bereits am 23. Juni 1924 trat der erst am 2. März 1924 gewählte Vereinsausschuss wegen Unstimmigkeiten in der Kassenführung zurück. Auch der hier neu gewählte Ausschuss musste wegen Streitigkeiten innerhalb des Vereins vorzeitig zurücktreten, so dass bereits am 7. Februar 1925 erneut eine Neuwahl erforderlich wurde. Bis zur Wahl der Vereinsvorstände anlässlich der Generalversammlung am 3. Oktober 1932 enthält das Protokollbuch nur Aufzeichnungen über erfolgte Neuwahlen, jedoch nicht über Vereinsaktivitäten. Im Jahre 1933 konnte der Aubinger Burschenverein durch eine Spendenaktion eine Fahne als Vereinssymbol anfertigen lassen. Am 27. Mai war feierliche Standartenweihe. Im Gasthaus Grünwald fand anschließend eine vereinsinterne Feier der Burschen statt. Künftig wurden die Monatsversammlungen an stetig wechselnden Orten (Gasthäuser Grünwald, Burenwirt, Fischmüller oder Huber) abgehalten. Nach der Generalversammlung am 13. Oktober 1934 registriert die Vereinschronik den nationalsozialistischen Einfluss auf die Burschen, denn fortan wurde anstatt dem dreifachen Hoch! auf den Verein, jede Versammlung mit Sieg heil! eingeleitet und beendet. Martin Wunderer übernahm am 27. Januar 1935 von Jakob Stürzer das Amt des 1. Vorstandes. Unter seiner Führung fand die letzte Versammlung des Aubinger Burschenvereins in der Zeit des Dritten Reiches am 15. August 1936 statt. Kurz darauf musste sich der Verein unter nationalsozialistischem Diktat auflösen. Leider war eine genaue Datierung der Vereinsgeschäfte ab dem 07. Juli 1935 nicht mehr möglich, weil – wie Chronist Naßl bedauert – von hier ab jeder Eintrag ins Protokollbuch fehlt und die Vorstandschaft es auch nicht für nötig hielt, das Buch zu prüfen. Josef Stephan schrieb nachträglich als Kommentar zur Zwangsauflösung ins Protokollbuch: Der Burschenverein Aubing, gegründet am 10. Oktober 1906, wurde im Jahr 1936 aufgelöst. Das Vereinsleben hat von diesem Zeitpunkt ab geruht. Die Idee, der Gedanke alter Burschentradition hat aber weitergelebt. Die unveränderlichen Ideale des Burschenvereins Aubing, an deren Spitze das Gute steht, wurden am 29. Juni 1949 im Gasthaus Zwickl wieder ins Leben gerufen.

Vom Neuanfang bis zum 50. Jährigem Jubiläum
Einige Monate, bevor sich der 1936 zwangsaufgelöste Aubinger Burschenverein wieder neu formierte, trafen an einem Freitag im April 1949 beim Zwickl einige Aubinger Burschen zusammen und beschlossen, den Obermenzingern – so, wie s der alte Brauch erlaubt – den Maibaum zu stehlen. 28 Burschen gelang es, den 33 Meter langen Stamm kurz nach Mitternacht auf bereitgestellte Baumwagen zu verladen und sich ungesehen aus dem Staub zu machen. Nachdem sie über einige Umwege wieder sicher in Aubing angelangt waren, brachten sie ihre Beute beim Schröfl in Sicherheit. Am Samstagmorgen betrachtete Jung und Alt den Baum und jedermann sprach von der Heldentat der Aubinger Burschen, so der Chronist. Gegen 9 Uhr rückten die ersten Menzinger zusammen mit der Polizei an. Sie schimpften, die Aubinger seien Diebe und forderten die bedingungslose Rückgabe des Maibaumes. Die mitgebrachten Polizisten wussten von dem alten Burschenbrauch und zogen sich tatenlos wieder zurück. Den Menzingern, die das Loch zum Aufstellen schon gegraben hatten, blieb also nur die Wahl, entweder die von den Aubingern geforderten 2 Hektoliter Bier als Ablöse zu bezahlen oder sich um einen neuen Maibaum umzusehen. Nachdem sie sich für letztere Möglichkeit entschieden hatten, planten die Aubinger, den erbeuteten Baum zu versteigern. Der Erlös sollte als Startkapital für die Neugründung des Aubinger Burschenvereins dienen. Aber, wie das Leben so spielt, kam alles ganz anders als erwartet. Am darauf folgenden Donnerstag begaben sich einige Menzinger Burschen mit zwei Fahrzeugen nach Aubing. Bewaffnet mit einer Motorsäge schlichen sie auf den Schröfl-Hof. Blitzschnell, noch ehe sich die Aubinger Burschen dieses Überfalls bei helllichtem Tage bewusst werden konnten, wurde der Baumstamm in fünf Teile zerschnitten, aufgeladen und zurück nach Menzing verbracht. Dies war ein höchst frevelhafter Bruch mit der alten Burschentradition.
Samstags darauf kamen 2 Menzinger Burschen nach Aubing zum Zwickl um Friedensverhandlungen aufzunehmen. Mit 4 Aubingern wurde über die entgangene Ablösesumme verhandelt. Nach langem Feilschen erklärten sich die Menzinger bereit, 50 Mark und 3 Flaschen Schnaps zu bezahlen. Auch wurde eine Abordnung Aubinger nach Menzing zum Maitanz eingeladen, bei dem der Bayerische Rundfunk Aufnahmen machte. Josef Stephan, der Vertreter der Aubinger, hielt nach einer Ansprache des Menzinger Burschenvorstands Georg Schanderl, eine feurige Rede. Die leidige Maibaumaffäre konnte durch einen Händedruck der beiden Burschenführer bereinigt werden. Seit dieser Zeit besteht eine immer noch anhaltende Freundschaft zwischen den Aubinger und Menzinger Burschen. Der offizielle Neuanfang des Aubinger Burschenvereins nach dem 2. Weltkrieg erfolgte auf Initiative von Josef Stephan am 29. Juni 1949 beim Zwickl. Im Protokollbuch sind folgende 32 Burschen als Neugründungsmitglieder verzeichnet: Josef Stephan, Georg Strobl, Johann Strixner, Georg Seeholzer, Otto Schauer, Johann Seeholzer, Jakob Seemüller, Josef Schmid, Ludwig Reis, Rudolf Lang, Herbert Rauner, Alois Rauner, Herbert Heigl, Harry Schulze, Peter Naßl, Hans Abenthum, Alfred Stefan, Eduard Hartl, Josef Noder, Jakob Huber, Alfred Huber, Albert Schmid, Max Strobl, Otto Wimmer, Kajetan Schwojer, Raimund Feht, Heinz Skwar, Alfred Schauer, Ludwig Braun, Walter Kaupert, Josef Grünwald und Franz Pfundstein. Das Gasthaus Zwickl wurde zum Vereinslokal bestimmt. Zum Abschied aus der ehemaligen Vereinsgaststätte Grünwald, in der noch die beiden 3-Liter-Maßkrüge und die Standarte aufbewahrt wurden, veranstalteten die Burschen dort eine kleine Feier mit Tanz. Die eigentliche Gründungsfeier ging am 10. Juli 1949 beim Zwickl über die Bühne. Dabei wurden sportliche Boxkämpfe zwischen Vereinsmitgliedern ausgetragen. Ein Kampf zwischen zwei Söhnen von Herbergsvater Strixner, Martin und Adolf, war der Höhepunkt des Abends. Gemäß alter Sitte wurde am 12. September 1949 das Erntedankfest verbunden mit einem Ochsenrennen gefeiert. Am Vormittag besuchte der Burschenverein geschlossen den Dankgottesdienst und legte dabei einen aus Getreideähren und Weinranken gebündelten Kranz nieder. Vor dem Gasthaus Grünwald wurde ein weiterer Kranz über der Straße aufgespannt. Hier gab mittags die Kapelle Schmid ein Standkonzert. An der Schwemmstraße wurde nach dem Essen ein Festzug aus 7 geschmückten Wagen zusammengestellt. Unter zünftiger Musikbegleitung ging es durch die Straßen von Aubing bis hin zur Lochhauser Straße. Dort hatten inzwischen einige Ochsenreiter mit ihren Tieren Aufstellung bezogen. Alfred Huber gewann dieses 1. Aubinger Ochsenrennen vor Herbert Rauner als Zweitem und Hans Abenthum als Drittem. In den Gaststätten Zwickl und Grünwald war dann am Abend Erntetanz.
Die erste Generalversammlung des Burschenvereins nach dem Neuanfang erfolgte turnusgemäß am 12. Oktober 1949.
Im Frühjahr 1950 wurde erstmals nach 14jähriger Pause wieder ein Faschingsumzug veranstaltet. Hierzu schrieb der Chronist ins Protokollbuch: Voran ein Wagen mit den Mitgliedern der Heimatbühne, auf dem auch das Prinzenpaar Herbert Postner und Maria Seemüller war. Dann folgte ein knatterndes Raketenmotorrad. Anschließend kam der Cowboywagen des Burschenvereins mit echtem Lagerfeuer, dahinter der Bierwagen von Münch-Bräu mit dem Faschingskomitee. Großes Aufsehen erregte der Samba-Express, auf dem unentwegt getanzt wurde. Laut ging es auch auf dem Pschorr-Bräu-Bierwagen zu; hier saßen die Dauer-Sänger und -Zecher. Mit dem nächsten Wagen erhob die Aubinger Heimatbühne Anklage gegen die Wirte, weil kein Saal da ist. Die Ziegelsteine und Maurer auf dem folgenden Wagen zeigten, dass die Heimatbühne nun selber einen Saal bauen will. Dem Gemeinschaftswagen der Aubinger Geschäftsleute folgte das Ochsengespann von Jakob Stürzer, das in humorvoller Art für die Zigarettensorte Old Joe warb. Den Abschluss des Zuges bildete ein Wagen, auf dem zu lesen war: Der letzte Aubinger Bauer und besuch das Bienenheim, den A… von Aubing . Hinterher fuhr dann noch die Hintertupfinger Feuerwehr. Am Ostermontag 1950 zogen einige Aubinger Burschen aus, um den von Josef Schröfl gestifteten Maibaum zu fällen und nach Aubing zu bringen. Der Stamm wurde im Anwesen von Johann Seeholzer aufbewahrt und verankert. Gleich am Ostermontag begannen die Burschen, ihren Maibaum rund um die Uhr zu bewachen. Vier schwere und aufopferungsvolle Wochen folgten. Chronist Ludwig Reis, der seine Aufgabe als Schriftführer sehr gewissenhaft erfüllte und ausführliche Schilderungen ins Protokollbuch schrieb, berichtete, dass in fieberhafter Arbeit und liebevoller Hingabe die Figuren von der Burschenschaft angefertigt wurden. Traktor, Pflug, Binder, Lastwagen, Bagger, Brückenwagen, Kirche, Lagerhaus, Wirtshaus und Schröflhof entstanden. Die übrigen Figuren, die das Handwerk versinnbildlichen wie Metzger, Bäcker, Wagner, Schmied, Schreiner und Sattler wurden von Bildhauer Stein angefertigt. In der Ortsmitte vor dem Kriegerdenkmal stellten die Burschen am 30. April 1950 erstmals nach dem Krieg wieder ihren Maibaum auf. Mit Pferdegespann und Baumwagen wurde er vom Seeholzerhof dorthin transportiert. Beim ersten Versuch, den Stamm aufzurichten, brach dieser. In fieberhafter Eile wurde er mit zwei Eisenschienen wieder zusammengestückelt. Jetzt erst konnten die Burschen den Maibaum errichten und den verankerten Stamm mit den Figuren bestücken. Zu der tags darauf stattfindenden Maifeier trafen sich die Burschen um 1 Uhr mittags im Gasthaus Zwickl zusammen mit dem Trachtenverein, der Reigengruppe und der Kapelle Schmid. Eine Stunde darauf erfolgte der Aufmarsch zum Maibaum. Dort sprach Vorstand Josef Stephan einleitende Worte zur Maifeier, bevor der von den Burschen und Mädchen dargebrachte Maireigen folgte.

Anlässlich der Generalversammlung am 23. Oktober 1950 wurde der letzte Vorstand des Burschenvereins vor dem zweiten Weltkrieg, Martin Wunderer, auf Vorschlag von Josef Stephan als Ehrenmitglied in den Burschenverein aufgenommen. Prinz Hans II., Prinzessin Marianne und die Prinzengarde führten mit dem Prinzenwagen den auch 1951 von den Aubinger Burschen wieder zusammengestellten Faschingsumzug an. Es folgten die Aubinger Horoskopfabrik, die Lebensprognosen in humorvoller Weise feilbot und der Bahnhofswagen, auf dem zwei schlafende Beamte immer zuviel Zeit benötigten, um die Schranken zu öffnen. Viel Aufsehen erregten auch die Neger, die in Viehwagen transportiert wurden. Bier-, Musik- und Steuerwagen, Funkstreife und Omnibus bildeten weitere Attraktionen. Das 45jährige Bestehen des Vereins feierten die Burschen am 16. September 1951 zusammen mit dem Erntedankfest. Nach dem Festgottesdienst zu Ehren der verstorbenen und gefallenen Mitglieder würdigte Vorstand Josef Stephan vor dem Kriegerdenkmal die Verdienste der gefallenen Kameraden. Der Festzug marschierte anschließend weiter zum Zwickl. Im Rahmen einer Versammlung am 9. September 1952 wurden Heinrich Kaltenegger und Alois Wenninger als Ehrenmitglieder in den Burschenverein aufgenommen. Bei der Generalversammlung am 31. Oktober 1952 ernannten die Burschen Josef Stephan zum Ehrenvorstand. Zwischenzeitlich war auch das Gasthaus Grünwald zum neuen Stammlokal des Burschenvereins geworden.
Zur Maifeier 1953 schrieb der Chronist ins Protokollbuch:
Einem alten Brauch zufolge wird der 1. Mai alle Jahre festlich begangen. So zeigt der 1. Mai in der Großstadt als Tag der schaffenden Bevölkerung ein ganz anderes Gesicht, als der 1. Mai der Landbevölkerung! Während auf der einen Seite die Feiern und Festlichkeiten durch Aufmärsche und Kundgebungen proklamiert werden, so ist es auf der anderen Seite die Freude und der Frohsinn, die dem 1. Mai das Gepräge geben. Wir Burschen huldigen dem letzteren und feiern den 1. Mai nach alter Tradition. Schon nach zwei Jahren, im März 1954, beschafften sich die Burschen wieder einen Maibaum und renovierten erneut die alten Figuren.

Dazu der Chronist:
Der Baum sollte dann, genau wie die beiden Stämme vorher, im Anwesen von Johann Seeholzer bis zum Aufstellungstermin aufbewahrt, bearbeitet und bewacht werden. Leider bereitete uns dieser Baum in den nun folgenden Wochen so manchen Ärger. Getreu dem alten Brauch hatten wir den Baum, der die stattliche Länge von 34 Metern hatte, gestohlen. Dies sollte uns teuer zu stehen kommen. Am 1. April erschien im Seeholzerschen Anwesen der Besitzer jenes Baumes, der nun gleich mit erpresserischen Forderungen herauszurücken versuchte. Er stellte uns eine Frist von etlichen Tagen, um die Sache ohne polizeiliche Gewalt und gerichtliches Nachspiel zu erledigen. Wir ließen uns aber von diesem Starrkopf nicht so leicht Kleinkriegen und erzwangen doch noch eine Lösung, die beiden Seiten als gerecht erscheinen musste. Wir waren nun über diesen Baum aufgrund dieser Begebenheit so verärgert, dass wir ihn nicht mehr aufstellen wollten und ihn deshalb an ein Sägewerk verkauften. Am 10. April kauften wir uns dann beim Forstamt Gauting einen neuen Baum, der dem alten an Länge nicht nachstand und ihn dazu an Schönheit sogar noch übertraf. Das bedeutete natürlich, dass in den folgenden zwei Wochen allerhand geleistet werden musste, um ihn auf Hochglanz zu bringen. Leider war uns der Wettergott nicht gut gesinnt, so dass wir den Baum am Karfreitag während eines Schneetreibens hobeln mussten. Die Aufrichtung des Maibaumes ging am 25. April ohne Zwischenfälle vor sich.
Zum 85. Geburtstag seiner königlichen Hoheit, Kronprinz Rupprecht von Bayern, begaben sich einige Mitglieder des Burschenvereins nach Leutstetten. Nach dem vormittäglichen Gottesdienst folgte am Nachmittag die weltliche Feier. Bei bester Laune und gutem Humor saßen die wackeren Aubinger Burschen im großen Bierzelt bei einer – oder auch mehreren – Maß Königstrunk. Nach dem Genuss dieses köstlichen Nasses war die Zurückhaltung der kleinen Schar bald gebrochen. Mutig baten sie den jüngsten Sohn des Kronprinzen Rupprecht, Prinz Heinrich an ihren Tisch. Im Zuge einer kameradschaftlichen Unterhaltung wurde vereinbart, dass Prinz Heinrich den Aubingern einen Besuch abstatten wird. Dieser Besuch fand dann am 22. Mai 1954 statt. Prinz Heinrich und seine Schwester Prinzessin Sophie wurde ein von Heinrich Kaltenegger organisierter herzlicher Empfang bereitet. Nach der Besichtigung des altehrwürdigen Gotteshauses, einem Weißwurstessen beim Schröfl mussten die hohen Gäste auch noch einen Blick auf den in voller Größe und Schönheit stehenden neuen Maibaum werfen. Im Gasthaus Grünwald wurden sie mit dem Bayerischen Defiliermarsch feierlich empfangen. Auf der bis 11 Uhr abends gehenden Feier saß Prinz Heinrich direkt unter einem Bild von König Ludwig II. Die bereits am 23. August 1955 stattfindende vorgezogene Generalversammlung stand im Zeichen der für das Jahr 1956 anstehenden Feierlichkeiten zum 50jährigen Bestehen des Aubinger Burschenvereins. Zugleich wurde ein Festausschuss gebildet, der sich vornehmlich aus Gründungsmitgliedern und bekannten Aubinger Persönlichkeiten zusammensetzte. Auch einen neuen Maibaum galt es zu organisieren. Die guten Kontakte von Josef Schröfl und Ehrenvorstand Josef Stephan zum Haus Wittelsbach führten dazu, dass das neue Aubinger Wahrzeichen aus dem königlichen Forst zu Kaltenberg geholt werden konnte. Seine königliche Hoheit, Prinz Heinrich von Bayern, war eigens in den Wald gekommen, um dem Werken der ihm liebgewordenen Aubinger Burschen aufmerksam und Ratschläge erteilend zu folgen. Beim Entasten legte Prinz Heinrich selbst Hand an. Während eine Gruppe mit dem Binden einer Girlande begann, luden die anderen den Stamm auf die mitgebrachten Baumwagen auf. Nach kurzer Zeit wollten die Burschen schon wieder zur Heimfahrt rüsten. Sie hatten ihre Zeitrechnung jedoch ohne den Prinzen gemacht, der die ganze Mannschaft zu einer Brotzeit in sein Bierstüberl in der Schlossbrauerei einlud. Dieses Angebot schlug keiner der Burschen aus. Prinz Heinrich erwies sich als geschickter Schenkkellner, als er das gestiftete Kaltenberger Hopfengebräu eigenhändig anzapfte und jedem einschenkte. In trauter Runde blieb es natürlich nicht bei dem einen Banzen. Kurzentschlossen schritt Prinz Heinrich zur Selbsthilfe und sorgte für Nachschub des edlen Kaltenberger Getränks. Nun wollte der Prinz auch noch wissen, wie die Aubinger mit ihren Kräften umzugehen verstehen. Jeder sollte einen 40 Liter-Banzen hochstemmen.
Dazu der Chronist:
Leider reichte es bei den meisten nur bis zur Brusthöhe, dann war jede Kraft gebrochen. Prinz Heinrichs Kommentar zu diesen vielen vergeblichen Versuchen lautete: I sichs scho, a so kons koana dabacka, nacha miasts es a kloanas nehma. Gehts zua, deats as eini und zapfts as o! Die Burschen befolgten den Rat und kamen zu der Einsicht, dass 25 durstige Kehlen mehr Kraft haben, als ein kräftiger Aubinger Bursch in den Armen. Bevor zur Heimfahrt aufgebrochen wurde, stärkten sich die Aubinger Burschen nochmals mit einigen Maßen Bier. Zu ihrem großen Erstaunen stellten sie fest, dass auf jedem der Fahrzeuge ein Tragl Märzenbier stand, das auf der langen Rückfahrt den Durst erleichterte. 15 Stunden nach dem morgendlichen Aufbruch erreichten die Aubinger Burschen wieder glücklich und unbeschadet ihren Heimatort. Trotz Übermüdung und durchgefrorenen Gliedern war es für jeden dabei gewesenen Burschen ein einmaliges Erlebnis, von dem jeder gerne hört und wohl noch nach Jahrzehnten gerne erzählt, vermerkte der Chronist im Protokollbuch. Eingelagert und bearbeitet wurde der Maibaum diesmal bei Ehrenmitglied Jakob Stürzer. Ludwig Zacherl leitete das Unternehmen Maibaumaufstellen. Vorsichtiger denn je zuvor vollendeten die Burschen ihr Werk, bis der Baum mit der stattlichen Höhe von 37 Metern stolz in der Mitte des Dorfes stand und weithin sichtbar über die alte Ubosiedlung hinausragte. Mitte Mai 1956 feierten die Aubinger Burschen ihr 50jähriges Bestehen. Nach dem Motto A Fahna muaß her und gehts wias mog! bereiteten die Aubinger Burschen die Feierlichkeiten vor. Zu einem Preis von 1.300 Mark wurde die neue Vereinsfahne von der Fa. Auer in München fristgerecht hergestellt. Sie zeigt auf der einen Seite das Ortsbild von Aubing, auf der anderen Seite die Patrona Bavaria und den Titel Es lebe die Freundschaft! Das Haus Wittelsbach war mit den Prinzen Heinrich und Rasso von Bayern sowie mit Prinzessin Therese von Bayern als Ehrengäste vertreten. Auch Aubings Ex-Bürgermeister Josef Schmid und Bundesbahn-Präsident a.D. Dr. Otto Fischl zählten zu diesem erlauchten Kreis. Zusammen mit dem Patenverein aus Anzing empfingen die Aubinger Burschen ihre ankommenden Gastvereine.

Brief des Prinzen Heinrich von Bayern an unseren damaligen Ehrenvorstand Josef Stephan:
Herrn Sepp Stephan
München, 25. Mai 1954
Lieber Sepp,
Ich möchte mich bei Ihnen, der Aubinger Burschenschaft, und allen Anwesenden von Samstagabend für die herzliche Aufnahme danken, die wir in Aubing gefunden haben. Weiter möchte ich danken für die großzügige Gastlichkeit, die wir genossen haben und allen denen danken, die den Tag so gemütlich und lustig gestaltet haben. Der vergangene Samstag wird eine meiner liebsten Erinnerungen sein. Ihnen persönlich möchte ich noch ganz besonders meinen Dank aussprechen. In Aubing lebt noch unser Bayern, das Bayern auf das wir stolz sind und zu dem wir gehören.
Meine herzlichsten Grüsse an alle und auf Wiedersehen
Heinrich
Prinz von Bayern
Ein ansehnlicher Zug zog unter den Klängen von Marschmusik in Richtung St. Quirin. Das Aubinger Gotteshaus war zur Festmesse voll besetzt.
Die Gläubigen lauschten angespannt, so die Chronik, als Geistlicher Rat Josef Oswald auf die von Lotte Meier, Leni Fürst und Sieglinde Schauer in der Verhüllung getragenen Fahne zuschritt und die Weihe des Vereinssymbols vollzog. Leni Fürst übergab das Banner mit den Worten,
Nimm nun sie, die Fahne und trag sie stolz voran!
Wir wollen ihr stets folgen und treu ihr hängen an!
Wir wollen es geloben und halten treu Gebot.
Unsere Fahne gilt uns als höchstes in des Lebens Glück und Not!
an den Fahnenjunker und damit an den Burschenverein. Die Fahnenträger der Aubinger Burschen und des patestehenden Vereins aus Anzing schritten, die Fahnen geneigt, aufeinander zu, um gegenseitig die erste Begrüßung durch Kreuzen der beiden Fahnen vorzunehmen.
Lächelnd und mit weicher Stimme sprach die Fahnenbraut, Ingrid Lamhofer, ihren Gruß: Soeben hat der Priester die neue Fahne geweiht, Euch Burschen soll sie führen auf guter Bahn alle Zeit! Sie soll Euch immer mahnen flatternd im Windeshauch, den alten Sinn zu pflegen: Gut Sitt und guten Brauch!
Anschließend entbot Luise Graf im Auftrag der Festjungfrauen ihre Widmung der Fahne in poetischen Versen. Nach der Zeremonie der Weihe schritten die Burschen zum Kriegergrab im Kirchhof, wo Käthe Stanner den Prolog zur Totenehrung sprach: Heut, bei unserer Fahnenweih seid Ihr Toten mit dabei. Die Pflicht rief Euch ins Feld hinaus mit Gott verließt Ihrs Elternhaus. Wir denken Euer fort und fort, wenn Ihr auch ruht an fremden Ort.
Nach dem Umzug durch Aubing bildete der Austausch der Freundschafts- und Treuebänder zwischen den Burschenvereinen von Aubing und Anzing den festlichen Abschluss des Programms.
Das Dritte Vereinsvierteljahrhundert
Am 24. März 1958 findet sich im Protokollbuch ein Nachruf, der den Tod von Prinz Heinrich von Bayern bekundet: Durch einen tragischen Unglücksfall in den südamerikanischen Anden, nahe der chilenischen Grenze, verloren wir unser hochgeschätztes und allseits beliebtes Ehrenmitglied, seine königliche Hoheit, Prinz Heinrich von Bayern, aus dem Hause der Wittelsbacher aus unseren Reihen. Bei der feierlichen Beisetzung in der Klosterkirche der Abtei Andechs beteiligte sich der Burschenverein Aubing mit einer Fahnenabordnung. Nach der am 10. Oktober 1958 stattfindenden turnusmäßigen Generalversammlung berichtet die Burschenchronik weiter: Nachdem unser Maibaum für ein weiteres Jahr als Symbol Aubings stramm zu stehen nicht mehr fähig zu sein schien, wurde dieser wegen schweren Fäulnisschadens vom Hohen Gericht des Burschenvereins zum Tode verurteilt und am 22. November 1958 hingerichtet. Danach gab es in Aubing für einige Stunden Stromausfall, weil der Stamm in die elektrische Lichtleitung stürzte. Schon im Jahre 1965 ging man wieder daran, einen neuen Maibaum auszusuchen. Es sollte der Jubiläumsbaum für den im Jahre 1966 stattfindenden 60. Vereinsgeburtstag werden. Am 27. März 1965 wurde der von der Stadt München erneut kostenlos zur Verfügung gestellte Baum im Forst Kasten gefällt und in Aubing versteckt. In einem kühnen Manöver wurde er am 14. April 1965 zu nächtlicher Stunde von den Pentenrieder Burschen entführt. Die Aubinger hatten jedoch bald herausgefunden, wo der Baum versteckt lag und wer ihn gestohlen hatte. In der darauf folgenden Nacht begaben sich einige Dutzend Aubinger Burschen nach Pentenried, überlisteten in einer noch kühneren Aktion die dortigen Burschen und holten ihren eigenen Maibaum wieder heim. Nach dieser Heldentat konnte der Maibaum planmäßig am 25. April aufgestellt werden. Am 2. Mai 1966 berichtete der Pasinger Würmtal-Bote in seiner Ausgabe über die 60-Jahr-Feier des Burschenvereins unter dem Titel Königliche Hoheiten waren Gäste beim Aubinger Burschenfest Seit dem Wochenende ist die an fröhlichen Festen nicht arme Chronik der alten Ubosiedlung um zwei Festtage reicher: Aubings Brauchtumshüter, der Burschenverein, feierte unter lebhafter Anteilnahme der Bevölkerung das 60jährige Bestehen. Besucher aus dem Hause Wittelsbach, dessen Chef – Herzog Albrecht von Bayern – die Schirmherrschaft übernommen hatte, fehlten bei der Veranstaltung nicht. Beim bayerischen Heimatabend am Samstag blieb kein Platz unbesetzt. Viel umjubelte Ehrengäste waren Prinz Ludwig mit seiner Gemahlin Prinzessin Irmingard, Stadtrat Toni Böck, Aubings Pfarrherr Alois Brem, BRK-Kollonenarzt Dr. Adolf Schrott, Deutschlands Meisterstenograph Georg Pauker und – nicht zuletzt – von den vier noch lebenden Gründungsmitgliedern Josef Gürtner und Josef Seeholzer. Die beiden anderen Geburtshelfer des Burschenvereins, der Preis Schorsch und der Preis Jakl, gegenwärtig nicht gut zu Fuß, weilten in Gedanken im Festzelt. Herzog Albrecht übermittelte den Aubinger Burschen seine Grußadresse, die Vorsitzender Franz Fürst verlas und von den Versammelten applaudiert wurde. Der Vorstand drückte seine Freude über den starken Besuch aus und betonte, dass die Aubinger Burschen-schaftler ihren Gründern auch in Zukunft keine Schande machen würden und ihrem Ruf, weit und breit die gefürchtetsten Maibaumdiebe zu sein, auch fürderhin alle Ehre erweisen wollten. Strahlender Sonnenschein verschönte am Sonntagvormittag den Kirchgang, den ein Standkonzert vor dem Gasthaus Burenwirt einleitete. Dann zogen die Burschen in einem farbenprächtigen Zug zum Gotteshaus St. Quirin, an der Spitze in zwei Kutschen, die Ehrengäste. Bei der Singmesse gedachten die Aubinger Burschen ihrer verstorbenen und im Krieg gebliebenen Mitglieder und ihres tödlich verunglückten hohen Gönners, Prinz Heinrich von Bayern. Brotzeit und Mittag machten die Wittelsbacher, die nicht in einem überdimensionalen amerikanischen Straßenkreuzer, sondern in einem schlichten, leicht verbeulten Volkswagen angerollt waren, im gastfreundlichen Metzenhof der Familie Seemüller-Schröfl. Kommentar von Hans Seemüller: De redn besser boarisch wia mia!. Die bayerischen Prinzen und die Prinzessin machten keinen Hehl daraus, dass sie sich unter dem Dach des Altaubinger Bauernhofes recht wohl und heimisch fühlten. Volksbelustigungen standen auf dem Programm des Sonntag nachmittags. Mit einer im Programm nicht ausdrücklich aufgeführten Disziplin, dem Maßkrugstemmen in der Domhalle, von der Trachtenkapelle Maier mit schmetternden Klängen verschönt, klang die Geburtstagsfeier des Aubinger Burschenvereins aus. In den darauf folgenden Jahren verzeichnete die Chronik mehrere Vereinsaktivitäten u.a. Fahrten ins Zillertal, an den Bodensee, zum Kloster Melk und nach Tirol. Die Teilnahme an der Fahnenweihe des Burschenvereins Fürstenfeldbruck sowie am 75. Gründungsfest des Burschenvereins Schönau ist ebenso verzeichnet wie ein reger Mitgliederzuwachs. Auch die typischen Veranstaltungen des Burschenvereins wie Kirchweihtanz, Kathreintanz, Faschingsball, Maitanz und Erntetanz sind wieder aufgeführt. Am 14. März 1972 gelang es den Aubinger Burschen zu nächtlicher Stunde den Maibaum der Aktionsgemeinschaft Westkreuz zu stehlen. Die Westkreuzler mussten für den Freikauf 80 Liter Bier bezahlen.
Im Jahre 1974 galt es erneut einen Maibaum für Aubing zu organisieren und auf Hochglanz zu bringen. Auf Initiative von Anton Fürst stellte die bayerische Staatsregierung den neuen Maibaum zur Verfügung. Die Aubinger Burschen brachen mit 6 Autos und 2 Traktoren nach Baierbrunn auf, um dort einen geeigneten Baum im Staatsforst zu fällen. Am 21. April 1974 schritt man dann zum Maibaumaufstellen. Der Burschenchronist überliefert hierzu: Der Seemüller Jakob fuhr den Baum mit seinem Traktor an den Aufstellungsort, direkt neben das Loch, das am Vormittag ausgehoben worden war. Hier wurde der Baum an den Kranwagen gehängt, die Aubinger Feuerwehr sicherte den Stamm mit Seilen an der Vorderseite, das Hinterteil wurde mit Seilen an zwei Traktoren festgemacht. Dann gings los, der Preis Franz übernahm das Kommando zum Aufstellen. Stange um Stange wurde unter den Baum geschoben. Hauruck um Hauruck gings vorwärts, immer steiler richtete sich unser Baum auf, er stand schon fast in der Vertikalen, als das Unglaubliche geschah. Der Baum neigte sich in Richtung zum Dom seinem Grundstück, er fiel zum Glück in die Lichtleitung. Dadurch wurde der Aufschlag gedämpft und der Stamm blieb gottlob ganz. Nun herrschte große Aufregung und Bestürzung. Aber die Burschen hatten sich schnell wieder gefangen. Der Baum wurde mit dem Kran aus seiner Lage befreit und an seinem Bestimmungsort zurückgebracht. Danach wurde der Baum abermals mit Hauruck aufgestellt. Diesmal stand er wie angenagelt. Was den älteren Burschen vor einigen Jahren beim Umlegen des Maibaumes passierte, war nun völlig unerwartet auch beim Aufstellen einmal eingetreten. Bereits nach der Neuwahl des Vereinsausschusses anlässlich der Generalversammlung am 12. Oktober 1974 begann man mit den ersten Vorbereitungen für die 70-Jahr-Feier. Nach der Generalversammlung mit Ausschuss-Neuwahl am 10. Oktober 1975 wurde ein Festausschuss gebildet, der mit der Ausrichtung des anstehenden Vereinsjubiläums betraut wurde. Dieser Ausschuss bestand aus 6 aktiven und 3 passiven Mitgliedern. Zum 70jährigen Gründungsjubiläum wurden 33 aktive und 58 passive (darunter 5 Ehren-) Mitglieder geführt. Traditionell lud der Burschenverein zum runden 70jährigen Jubiläum zu einem Fest im großen Stil ein. Fünf Tage, von Mittwoch bis Sonntag, sollte gefeiert werden. Während der erste Tag noch relativ ruhig verlief, standen am zweiten bereits verschiedene sportliche Aktivitäten auf dem Programm. Vormittags kam es zum altbekannten Lokalderby zwischen der Freiwilligen Feuerwehr und dem Burschenverein. Bei miserablem Wetter legten während des Spiels verschiedene Spieler beider Mannschaften ihren Freischwimmer im Schlamm ab. Dennoch gewann die Burschenschaft knapp – aber hochverdient – nach hartem Kampf mit 5:4 Toren. Die am Nachmittag stattfindende offene Meisterschaft im Sackhüpfen und Schubkarrenrennen konnte schon bei etwas besserer Witterung ausgetragen werden. Beide Male wurde Georg Abenthum als Sieger geehrt. Die sportlichen Erfolge konnten abends im Bierzelt gebührend gefeiert werden. Am Samstagabend folgte endlich der allseits ersehnten bayerischen Heimatabend. Nach dem Standkonzert vor dem Vereinslokal zog man ins Festzelt ein. Nach der Festansprache durch den 1. Vorstand Manfred Reis folgten die Ehrungen verdienter Burschenmitglieder. Ehrenvorstand Josef Stephan ließ es sich an diesem Abend nicht nehmen und zeichnete auch Vorstand Manfred Reis ob seiner großen Verdienste für den Burschenverein mit der goldenen Ehrennadel aus. Dieser nahm die Ehrung mit sichtlicher Rührung entgegen. Die Waakirchner Sänger- und Goaßlschnalzer, der Männergesangsverein Germania Aubing, die Aubinger Trachtler sowie die Festkapelle Stockdorf mit dem Trommlercorps Aubing gestalteten den unterhaltsamen Teil des Abends. Durch das Programm führte Bertl Hinterholzer. Erst nach Mitternacht leerte sich schön langsam das Festzelt. Die ersten Burschen waren trotz kurzer Nachtruhe bereits am frühen Morgen mit der Festkapelle Stockdorf zum Weckruf unterwegs. Gegen 8 Uhr trafen die ersten von insgesamt 48 Vereinen am Festplatz ein. Bei den Aubinger Bürgern fand insbesondere die anlässlich des Kirchenzugs vorgenommene Totenehrung am Kriegerdenkmal große Anerkennung. Vorstand Manfred Reis hielt eine sehr festliche und andächtige Rede, der eine Kranzniederlegung folgte. Die Schützenkompanie Tegernsee feuerte zum Abschluss dieser Totenehrung noch drei Böllerschüsse ab. Danach gings zum Festgottesdienst in die Pfarrkirche St. Quirin. Um 2 Uhr nachmittags trafen sich die Vereine zum großen Festzug durch Aubing. Zahlreiche Zuschauer entlang der Festzugsstrecke erlebten durch die vorbeiziehenden Vereine ein imposantes, farbenfrohes Bild. Bevor zum Abschluss die Erinnerungsgaben sowie Meist- und Weitpreis vergeben wurden, hielt Schirmherr Stadtrat Toni Böck seine Ansprache. Nachdem 1980 der 1977 aufgestellte Maibaum aus Sicherheitsgründen erneuert werden musste, nahmen bereits Anfang des Jahres die Vermittler Josef Stephan und Heinrich Kaltenegger mit dem Hause Wittelsbach Kontakt auf. Der Bräu von Kaltenberg, Prinz Luitpold von Bayern, signalisierte sofort seine Bereitschaft, dem Burschenverein einen entsprechenden Baum zu stiften. Am 22. März 1980 fuhr eine achtköpfige Abordnung nach Kaltenberg, um die abschließenden Vertragsverhandlungen zu führen und den Baum auszusuchen. Eine Woche später konnte man das Wahrzeichen Aubings in die Heimat überführen. Wie der Chronist berichtet, ließ Hans Seemüller den Baum beim Fällen in die falsche Richtung fallen. Auch konnte ein von Prinz Luitpold gestifteter 3-Liter-Humpen nur unter Aufbietung letzter Kraft erst nach zweimaligem Wechsel geleert werden. Zuhause wurde der Baum im Anwesen des Metzger Hans gelagert. Dort sollte er in Form gebracht und gestrichen werden. Leider wurde die Zeit zum Herrichten des Stangerls durch einen Streich der Germeringer Burschen verkürzt. Am 7. April 1980 schlug eine der schwärzesten Stunden des Aubinger Burschenvereins, als die Germeringer Burschen im Morgengrauen den Baum entführen konnten. Nach zähen Verhandlungen wurde der Baum gegen eine Auslöse von 2 Hektoliter Bier und Brotzeit für die Maibaumdiebe am 11. April 1980 wieder in die Heimat zurückgebracht. Darauf folgten noch gut zwei Wochen Kosmetik, ehe am 27. April 1980 ein Prachtstück von einem Maibaum, 32 Meter lang, in Aubings Mitte aufgestellt werden konnte. Nachdem aufgrund schleppender Vorverhandlungen bis zum Frühjahr 1981 kein Festplatz zur Verfügung stand, entschloss man sich, das 75jährige Gründungsfest im kleineren Rahmen des Aubinger Pfarrsaales zu begehen. Hierzu wurden aus den eigenen Reihen auftrittswillige Künstler gesucht und gefunden. Unter Anleitung des allseits geschätzten Lehrers Herzinger und Franz Fürst erfolgte am 24. Oktober 1981 die Premiere. Das unter Mithilfe von aktiven und passiven Vereinsmitgliedern sowie deren besserer Hälften, dem Trommlercorps Aubing und der Kapelle Wirth zustande gekommene Programm stand dem hochkarätiger Künstler in nichts nach. Neben der Aufführung verschiedener Lieder und dem Vortrag von Gedichten in bayerischer Mundart wurden ein viel belachtes Theaterstück zum Besten gegeben und auch eine Vielzahl verdienter Burschen geehrt.
Das Vierte Vereinsvierteljahrhundert
Im Jahre 1983 war neben den üblichen Aktivitäten auch wieder mal ein neuer Maibaum aufzustellen. Hans Steber stiftete erneut den bislang längsten Maibaum (40,4 Meter), der in dreiwöchiger intensiver Arbeit hergerichtet wurde. Am 24. April 1983 wurden schon während der Aufstellungsarbeiten verschiedentlich Zweifel an der Stabilität des Schmuckstücks geäußert. Doch allen Unkenrufen zum Trotz stand der Baum innerhalb kurzer Zeit an seinem Bestimmungsort. Einer der Anwesenden bemerkte – wie sich nachher herausstellte – treffend, wos se guat biagt, bricht ned leicht.
Nach getaner Arbeit schritt man zum Freibier, das diesmal durch die Spendenfreudigkeit verschiedener Aubinger Bürger mit 3 ½ Hektolitern besonders reichlich floss. Im Vereinsjahr 1983/1984 fand ein für den Burschenverein herausragendes Ereignis statt. Der Reis Mane, langjähriger 1. und 2. Vorstand, Kassier und Schriftführer, mit einer Gesamtamtszeit von immerhin 14 Jahren gedachte dem Junggesellendasein ein Ende zu bereiten und in den Stand der Ehe zu treten. Am 26. Mai 1984 wurde er in der zur Kampfarena umfunktionierten Maschinenhalle beim Metzger Hans aus dem Kreise der aktiven Burschen verabschiedet. Die Aubinger Dorfstadlmusi spielte vor ca. 80 Gästen zur Unterhaltung auf. Zu vorgerückter Stunde kam mehrmals eine Polizeistreife, wegen angeblicher Ruhestörung von Mitbürgern alarmiert, um die Lautstärke zu drosseln. Jedoch ließ sich die versammelte Mannschaft, die lautstark alte Burschenlieder schmetterte, nicht aus der Ruhe bringen. Daraufhin beendeten die Polizisten ihre erfolglosen Versuche und feierten selbst mit. anlässlich der Generalversammlung am 6. Oktober 1984 wurde in Anbetracht des für 1986 vorgesehenen 80jährigen Gründungsfestes die Vorstandschaft ausnahmsweise für 2 Jahre ins Amt berufen. Der vom 1. Vorstand Raimund Feht gebildete Festausschuss, dem 5 aktive und 5 passive Mitglieder angehörten, begann unmittelbar darauf mit den Vorbereitungen der 80-Jahr-Feier. Ausser der Ausrichtung der Jubiläumsfeier war für 1986 auch ein neuer Maibaum fällig. Beides sollte organisatorisch unter einen Hut gebracht werden. Was lag also näher, als – wie bereits mehrmals in der Vergangenheit – wieder an das Haus Wittelsbach, hier in Person an Prinz Luitpold von Bayern, heranzutreten. Seine königliche Hoheit war auch spontan bereit, die Schirmherrschaft für das Fest zu übernehmen und den neuen Maibaum zu stiften. Am 5. April 1986 fuhren drei Abordnungen des Burschenvereins zeitversetzt nach Kaltenberg, um das Stangerl zu holen. Man begab sich mit versammelter Mannschaft zum Bräustüberl der Schlossbrauerei Kaltenberg, wo Prinz Luitpold bereits mit einer Flasche selbst gebrannten Frostschutzmittels aufwartete. Auch die von seiner königlichen Hoheit spendierte zünftige Brotzeit und das Fassl Freibier schmeckten vorzüglich.

Bevor der Baum am 27. April 1986 unter den Klängen der Jugendblaskapelle Aubing und dem Beifall des anwesenden Publikums aufgestellt werden konnte, wurde er 3 Wochen lang auf dem Glasbauer-Hof gelagert und aufpoliert. Zum 80jährigen Gründungsfest bestand der Burschenverein Aubing aus 40 aktiven und 62 passiven (darunter 5 Ehren-) Mitgliedern. Zunächst stand das Fest unter keinem sehr glücklichen Stern. Vier Tage vor dem Beginn traf die Burschen die Nachricht vom Tod ihres früheren Herbergsvaters und geschätzten Gönners Georg Schmid zutiefst. Am 30. Mai 1986 nahm die Fahnenabordnung des Burschenvereins mit einer Vielzahl von Mitgliedern Abschied. Raimund Feht erwies ihm im Namen des Burschenvereins durch Kranzniederlegung die letzte Ehre. Das Gründungsfest selbst wurde trotz anfänglichem Schnürlregen zu einem vollen Erfolg. Die Aubinger-Neuaubinger Zeitung schrieb hierzu unter der Überschrift: Sonnenschein zum Festzug Aubing hatte wieder einmal ein großes Fest. Das 80jährige Gründungsfest der Burschen einte alle. Das ausgewogene Festprogramm und der sehenswerte Festzug am Sonntag gaben dem Jubiläum das verdiente Gepräge. Trotz des schlechten Wetters war die Beteiligung der Bevölkerung beispielhaft, am Sonntag beim Umzug war sie sogar für die Verantwortlichen überwältigend. Allem Anschein nach ist es in Aubing festgeschriebenes Gesetz, dass es bei Großveranstaltungen regnen muss. Offensichtlich hat man sich mit dieser Naturgegebenheit bereits abgefunden, denn im Verlauf des Festes grantelten eigentlich nur noch die Uneingeweihten über die Regengüsse. Ansonsten traf man sich die ersten Abende im Bierzelt, wo seine königliche Hoheit, Prinz Luitpold von Bayern, am Mittwochabend die erste Maß kredenzte. Sepp Folger und das Trommlercorps Aubing sorgten hier für die nötige Stimmung. Am Fronleichnamstag – es regnete wiederum – traten die unentwegten Burschen zum Schubkarrenrennen und zum Sackhüpfen an. Eine Mordsgaudi, die Können und Geschicklichkeit erforderte, die ausgesetzte Siegestrophäe, ein Schweinskopf, musste somit mühsam errungen werden. Zu diesen beiden Sportarten muss noch gesagt werden, dass sie seit Jahrzehnten zu den Jubiläumsbelustigungen gehören. Am Freitag unterhielt Paul Adamek mit seinen Birkenwälder Musikanten und am Samstag war es dann soweit. Hunderte von Besuchern rannten zum Festzelt, nicht nur, weil sie sich einen guten Platz für den Festabend sichern wollten, sondern weil sie vor den herabstürzenden Wassermassen flüchteten. Doch was macht schon so ein Regenschauer, das Festzelt füllte sich und mit sichtbarer Freude konnte Burschenvorstand Raimund Feht seine zahlreichen Gäste begrüßen.
Bunt gefächert war das Programm, immer wieder lockerten Einlagen den Ablauf auf. Besonderen Beifall erhielten natürlich das Trommlercorps Aubing, die Alphornbläser aus Bayerisch Zell, die Goaßlschnalzer aus Großhöhenrain und nicht zuletzt die Sänger der Aubinger Volksmusikfreunde. Großer Auftritt natürlich auch für die Festkapelle Paul Wirth, die ihr Bestes gab. Der erste Blick am Sonntagmorgen dürfte wohl für alle Aubinger der aus dem Fenster gewesen sein. Wie wird das Wetter? Man traute sich ja schon gar nicht mehr zu hoffen, aber das nahezu Unmögliche war eingetroffen. Es hatte zu regnen aufgehört, Sonnenstrahlen kamen durch. Der Festtag war gerettet. Nach dem Weckruf und dem Empfang der zahlreichen Vereine stellten sich Gastgeber und Gäste zum Kirchenzug auf. Zuerst aber ging es noch zum Kriegerdenkmal, um jenen, die vor uns waren zu gedenken und ihnen zu danken, wie Raimund Feht bei seiner Gedenkrede sagte. Zuvor aber der Bayerische Zapfenstreich. Zur Kranzniederlegung und zum anschließenden guten Kameraden salutierte die Wolfratshauser Schützenkompanie. Eindrucksvoll sodann der Festgottesdienst in der Pfarrkirche St. Quirin. Dicht gedrängt standen die Fahnenabordnungen um den Altar, restlos überfüllt war das übrige Gotteshaus, als Pfarrer Alois Brem mit der liturgischen Feier begann. Nach dem Mittagessen kam der dann wohl wichtigste Teil des Tages, der Festzug. Bei strahlendem Sonnenschein stellten sich die über 50 Vereine in der Georg-Böhmer-Straße auf. Unter den Klängen der Kapelle Paul Wirth, dem Trommlercorps Aubing, dem Jugendmusikverein Aubing, der Blaskapelle Schöffelding und dem Spielmannszug Kreuth setzte sich der Zug in Bewegung. Durch das ganze Altaubing ging es, und als ein Zugteilnehmer beim Anblick der begeisterten Zuschauermenge sagte: Des san de Tog, wost oiß andere vergißt, da hat er sicherlich vielen aus dem Herzen gesprochen. Zu eindrucksvoll war aber auch das Schauspiel, als sich die Gespanne, die Festkutschen und Vereine in ihren Trachten durch den Ort bewegten. Hier ein ganz großes Lob auch den Hausbesitzern für die festliche Beflaggung und den Fähnchen- und Blumenschmuck. Bei der anschließenden Verleihung der Erinnerungsgaben im Festzelt ergriff auch noch einmal der Schirmherr der Veranstaltung, Prinz Luitpold von Bayern, das Wort. Er hob ganz besonders den engen Bezug der Aubinger Burschen zum Hause Wittelsbach hervor und rief sie auf, weiterhin unermüdlich ihrer Tradition treu zu bleiben. Als man dann mit der Kapelle Paul Wirth zum gemütlichen Teil überging, war auch für viele wieder die Stunde des Abschiednehmens gekommen, Abschied zu nehmen von einem Verein, der zu seinem Jubiläum sein Bestes gegeben hat. Eine Woche später begab sich der Burschenverein Aubing in großer Zahl nach Schönau, um mit den dortigen Burschen deren 90jähriges Gründungsfest zu feiern. Dort durfte man, begleitet durch das Aubinger Trommlercorps sogar den Festzug durch Schönau anführen. Am 3. April 1987 wurde der Freiflächenverein Aubing gegründet. Diesem Verein gehört u.a. auch der Burschenverein Aubing an. Sinn und Zweck des Freiflächenvereins ist das von Frau Beland vererbte 4.800 qm große Grundstück am Germeringer Weg für gesellschaftliche Veranstaltungen, wie z.B. Vereins- oder Dorffeste zu nutzen.
Völlig unerwartet verstarb am 12. August 1987 Ehrenvorstand Josef Stephan. Eine Abordnung des Burschenvereins trug seinen Sarg zur letzten Ruhestätte. Sowohl die aktiven als auch die passiven Mitglieder legten einen Gedenkkranz nieder.
Der 1. Vorstand Helmut Mayer hielt die Trauerrede:
Liebe Angehörige, werte Trauergemeinde!
Zutiefst traf uns die Nachricht vom unerwarteten Ableben unseres hoch verehrten und geschätzten Mitglieds und langjährigen Ehrenvorstands, Herrn Josef Stephan. Du, lieber Sepp, warst der Initiator, der 1949 den Burschenverein Aubing nach seiner zwangsweise Auflösung 1936 wieder ins Leben rief. Damals schon, gleich in den ersten vier schwierigen Anfangsjahren des Burschenvereins, hast Du als 1. Vorstand die wichtigsten Richtlinien für den Erhalt und das weitere Fortbestehen geschaffen. Ich glaube sagen zu dürfen, dass der Burschenverein in Deinem damaligen Sinne, über die folgenden Generationen hinweg geführt wurde. Aufgrund dieser Verdienste wurdest Du bereits im Jahre 1952 zum Ehrenvorstand ernannt. Auch über die Grenzen Aubings hinaus, knüpftest Du, lieber Sepp, die immer noch währende Freundschaft des Burschenvereins mit dem Hause Wittelsbach. Mit Dir geht nicht nur unser Ehrenvorstand, sondern auch ein Stück Aubing von uns. Lieber Sepp, wir werden Dich nie vergessen.
Am Samstag, dem 29. August 1987 wurde erstmals ein Stadelfest im Anwesen des Metzger Hans veranstaltet. 90 Burschen mit Frauen fanden sich zu diesem Fest ein, für das seine königliche Hoheit, Prinz Luitpold von Bayern, 2 Hektoliter Freibier spendierte. Der durch die ausgebrochene Heiratswut verursachte Schwund der aktiven Mitglieder konnte durch verschieden Neuaufnahmen nahezu ausgeglichen werden. Auch im nächsten Vereinsjahr fanden wieder die üblichen Veranstaltungen des Burschenvereins, Faschingsball, Maitanz und Heimatabend statt. Auf diesem Heimatabend am 27. Mai 1989 wurde Manfred Reis in Dank und Anerkennung für seine Verdienste um den Burschenverein Aubing zum neuen Ehrenvorstand ernannt. Der Reis Mane kämpfte ob dieser Ehrung sichtlich mit den Tränen.
Am 12. Juni 1989 verstarb das langjährige Ehrenmitglied Herbert Heigl. Der Hitze, wie er von seinen Freunden liebevoll genannt wurde, war seit der Wiedergründung im Jahre 1949 Mitglied beim Burschenverein Aubing. Er war unzweifelhaft eines der wenigen Aubinger Originale, er wird unvergessen bleiben. Am Tag nach dem Stadlfest bei Familie Seeholzer wurde das 80jährige Gründungsfest des Patenvereins, der Anzinger Burschen besucht. Die Aubinger Burschen schlugen sich in Anbetracht dessen, dass am Vorabend doch sehr ausgiebig gefeiert worden war, sehr wacker. Als letzter noch anwesender Verein wurden sie mit dem Bayerischen Defiliermarsch aus dem Festzelt gespielt.
Auf der am 5. Oktober 1990 stattfindenden Generalversammlung wurde ein Gremium zur Erstellung einer neuen Vereinssatzung gebildet, da in Bezug auf den Freiflächenverein eine Satzung erforderlich wurde, die auch bei Bedarf den Erfordernissen für einen eingetragenen Verein genügt. Dieses Gremium, bestehend aus 4 aktiven und 3 passiven Mitgliedern machte sich an die Arbeit, die alten Unterlagen zu studieren und den gestellten gesetzlichen Vorgaben gerecht zu werden.
Pünktlich zur Jahreshauptversammlung am 4. Oktober 1991 konnte die neue Satzung und auch eine neue Vereinsordnung den Mitgliedern vorgestellt werden. Die Aubinger-Neuaubinger Zeitung berichtete in ihrer Ausgabe vom 24./25. Oktober 1991 vom 85jährigen Bestehen des Burschenvereins Aubing unter der Überschrift Guat sans beinand Stolze 85 Jahre alt geworden ist in diesem Jahr der Aubinger Burschenverein. Im Pfarrsaal St. Quirin wurde dieser Geburtstag mit einem Bayerischen Abend gefeiert. So eine Feier ganz unter sich hat auch seine Vorzüge. 15 Burschen trafen sich am 27. April 1994 um 10 Uhr abends bei Thomas Fürst, um eine Lagebesprechung abzuhalten. Der Maibaum des Hasen- und Kaninchenzüchtervereins Aubing sollte entführt werden. Kurz vor Mitternacht machten sich die Aubinger Burschen auf den Weg zum Vereinsheim der Haserer um das Gelände zu erkunden. Beim Abtransport des gestohlenen Gutes mussten sie den Baum einige Male ins Gras werfen, weil Feinde vermutet wurden. Die sich anschließenden Auslöseverhandlungen führten schnell zu einem Ergebnis. Die Haserer spendierten Freibier und Brotzeiten für die Diebe auf ihrem Haserer-Fest. Am 30. April 1994 wurde erstmal wieder eine Maifeier im größeren Stil veranstaltet. Vor dem Zwickl war ein Bierzelt für 400 Gäste aufgestellt. Für die Veranstaltung konnten 600 Karten abgesetzt werden, wobei 200 Gäste im Freien hinter dem Zelt Platz nehmen mussten. Bei schönem Wetter tat dies der Stimmung jedoch keinen Abbruch. Das Gleißental-Sextett heizte allen Anwesenden kräftig ein. Anlässlich der am 7. Oktober 1994 stattfindenden Generalversammlung wurde auch der Festausschuss für das 90jährige Gründungsfest des Burschenvereins berufen. Als Vorsitzender des Festausschusses wurde Helmut Mayer bestimmt. Weder sein kurz darauf stattfindender Polterabend noch seine Heirat am 22. Oktober konnten ihn in seinem Tatendrang für den Verein bisher bremsen. Am 7. April 1995 wurde erneut der Maibaum der Haserer gestohlen. Die besondere Würze dieser Tat liegt darin, dass der 1. Vorstand des Hasen- und Kaninchenzüchtervereins gleichzeitig Ehrenvorstand des Burschenvereins ist. Manfred Reis war dementsprechend sauer auf seine Burschen, weil sie ihm dies angetan hatten. Auch einigen Spott musste er sich gefallen lassen, so fragte ihn einer der passiven Mitglieder ob man das Stangerl nicht behalten dürfe, man bräuchte doch noch ein paar Stangen zum Aufstellen des eigenen Maibaums. Derartige Anfragen ließen beim Mane die Halsader anschwellen. Nach einigem Hin und Her konnte ihn der Samer-Hans doch noch von der alten Tradition überzeugen und die Wogen glätten.
Wie es üblich ist, besuchte der BV Aubing auch im Jahr vor dem großen Jubiläum die Vereinsjubiläen der anderen Burschenvereine. Vom Chronisten genannt wurden das 85-jährige Gründungsfest des BV Oberpframmern, das 90jährige Jubiläum des BV Großaitingen sowie das 90jährige Gründungsfest des BV Brennberg. Wie es sich für solche Feierlichkeiten gehört, liefen auch diese stets feucht-fröhlich ab. Im März 1996 fand dann das Patenbitten beim BV Anzing im Osten von München für das 90jährige Gründungsfest des BV Aubing statt. Dazu hatten die Bittenden einige Prüfungen zu bestehen, bevor die Patenschaft angenommen wurde und in den gemütlichen Teil übergegangen werden konnte. Wie schon im Vorjahr begab sich der BV Aubing auch im Jubiläumsjahr zu verschiedenen anderen Gründungsfesten. Dies war nur selbstverständlich, schließlich sollten auch möglichst viele Vereine nach Aubing zu den Feierlichkeiten kommen. Erwähnt wurden dabei die Ausflüge nach Mammendorf, Höslwang, Hörpolding, Neufinsing, Schönau und Hohenkammer. Der Ausflug nach Höslwang wurde zusammen mit dem BV Anzing unternommen, wobei es bei der Rückfahrt offenbar zu einer Meinungsverschiedenheit kam, sodass es der Schriftführer vorzog, vorzeitig aus dem Bus auszusteigen und alleine die Rückfahrt mit der S-Bahn anzutreten. Der Ausflug nach Hörpolding fand seinen Höhepunkt offenbar darin, dass Schapsverkäuferinnen abgefüllt wurden, um sich im Anschluss rührend um sie zu kümmern. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Vom 06.-08. September 1996 war es dann soweit: Der Burschenverein Aubing feierte sein 90jähriges Gründungsfest. Am 06. September wurde eine Zeltparty mit der Spider Murphy Gang veranstaltet. Die 2500 Karten dafür waren schon nach kurzer Zeit Vorverkauf vergriffen. Am Abend selbst kam es aufgrund des überwältigenden Besucheransturms zu Problemen bei der Sitzplatzverteilung, die aber glücklicherweise rasch gelöst wurden. sodass um 20.45 Uhr das Konzert vor ausverkauftem Haus beginnen konnte. Am Samstag, 07. September fand der traditionelle Festabend statt. Durch den Abend führte Franz Fürst. Auf dem Programm standen die Ansprachen des Schirmherrn Stadtrat Helmut Pfundstein, des 1.Vorstands Thomas Fürst, des Ehrenvorstands Manfred Reis sowie des Festausschussvorsitzenden Helmut Mayer. Im Anschluss folgten Ehrungen und Einlagen von Goaßlschalzern, des Aubinger Trommlercorps und der Gstanzlsänger Josef Preis und Franz Fürst. Musikalisch untermalt wurde der Abend von der Aubinger Dorfmusik. Bei den Burschen kam auch die soziale Komponente nicht zu kurz. Zu Gunsten der Behinderteneinrichtung Helfende Hände wurde eine Tombola veranstaltet. Der Erlös von 2.500,- DM kam dieser voll zugute. Der Höhepunkt der Festlichkeiten war Sonntag, 08. September 1996. Der Festtag begann mit dem Weckruf um 7.00 Uhr, bevor ab 8.00 Uhr die Vereine mit den Aubinger Musikanten begrüßt wurden. Der anschließende Kirchenzug führte über das Kriegerdenkmal mit Kranzniederlegung zur Pfarrkirche St. Quirin. Im Anschluss daran konnten sich die Festteilnehmer im Festzelt stärken, bevor es dann zum Festzug durch Aubing ging. Dieser war, laut Chronist, überaus feierlich gestaltet, mit mehreren Kapellen, Kutschen und Festwägen. Danach folgte die Fahnenparade und die Vergabe des Weit- und Meistpreises, bevor das Fest feucht-fröhlich ausklang. Im Oktober 1996 fand die Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen statt. Es folgt eine Eintragung über einen Zwei-Tages-Ausflug zu dem 90jährigen Jubiläum des BV Raigering. Dabei begab sich eine gemischte Gruppe von aktiven und passiven Mitgliedern des Burschenvereins mit einem Schlenker über Kloster Weltenburg nach Raigering, um die Zeltparty am Vorabend des großen Festtags auch noch mitzuerleben. Der Abend war sehr lustig und endete für einzelne Mitglieder mit einer Vertiefung der Beziehungen zwischen den Ortschaften Aubing und Raigering. Der Festtag selbst hatte den üblichen Ablauf mit Kirchenzug, Gottesdienst, Festzug und Preisverleihung. Leider wurde dem BV Aubing der Weitpreis verwehrt, da ein Burschenverein aus dem Gebiet um den Wendelstein einen noch weiteren Anfahrtsweg hatte. Bis zur nächsten Burschenveranstaltung folgten die jährlichen Pflichtveranstaltungen für die Fahnenabordnung des Burschenvereins, der Volkstrauertag und Sebastiani, dem Schutzheiligen Aubings. Im Januar 1998 veranstaltete der BV Aubing wieder seinen berühmt-berüchtigten Faschingsball. Das Prinzenpaar, Fürst Sepp jr. und Sonja, eröffnete schwungvoll den Ball. Die Stimmung war bestens, was wohl auch mit der brechend vollen Bar zu tun hatte. Im April 1998 war es wieder Zeit, einen neuen Maibaum nach Aubing zu holen, nachdem der alte im November umgelegt und zu Gunsten des BV stückweise an den Meistbietenden verkauft wurde. Dran glauben musste eine Fichte aus dem Ammerland, die aber auf ihrer Reise nach Aubing einige Meter an Länge einbüßte. Dennoch handelte es sich noch immer um einen stattlichen Maibaum, den es gut zu bewachen galt. Dies zeigte sich, als eines Nachts tatsächlich 60 Mann anrückten, um den Maibaum zu stehlen.
Der wachsamen Wachmannschaft ist es aber zu verdanken, dass der Baum durch gewagte Manöver verteidigt und am 1. Mai schließlich feierlich aufgestellt werden konnte. Es folgten Fronleichnam, Einladungen zum Dorffest der Germeringer Burschen und zum Seefest der Unterpfaffenhofener Burschen, sowie der Polterabend mit darauf folgender Hochzeit von dem langjährigen Mitglied Robert Malterer. Im Oktober 1998 fand die alljährliche Jahreshauptversammlung im Vereinslokal Zum Burenwirt statt. Jedoch war der BV in diesem Jahr gezwungen, mit normalen Tischen, statt des abgetrennten Saals, Vorlieb zu nehmen, da der Wirt offenbar unter Alzheimer litt. Trotzdem konnten die anstehenden Neuwahlen durchgeführt werden, welche Sepp Fürst jr. zum neuen Vorstand des Burschenvereins ernannten. Ende Oktober war es schließlich wieder soweit, die Maibaumfiguren abzunehmen und ins Winterlager zu bringen. Der Zahn der Zeit nagt auch so schon genug an ihnen. Ende Januar 1999 hatte Aubing wieder einen Höhepunkt zu verzeichnen, den Burschenfasching. Den Ball eröffnete das Prinzenpaar Christian Schaller und Caecilia. Die Stimmung war sehr gut, kochte aber geradezu, als das Burschenquartett Fürst Sepp jr., Kalle Schäffer, Richard Strixner und Joachim Hofbauer als fein koordiniertes YMCA-Balett auftrat. Da die Besucher des Burschenballs einige Zeit brauchten, um sich zu erholen, wurden erst im April 1999 die Maibaumfiguren wieder auf Hochglanz gebracht. Nur durch Zufall konnte ein größeres Unglück vermieden werden, da es Leute gibt, die trotz Öllachen, Fässern mit Nitroverdünnung etc, es nicht lassen können, Eine zu rauchen. Nachdem diese Renovierungsaktion geschafft war, konnten die Figuren am 24. April wieder am Maibaum befestigt werden und sich wieder in ihrer ganzen Pracht zeigen. Beim Herbstfest 1999 veranstaltete der BV wieder eine Zeltparty, diesmal mit Wipe Out. Wie könnte es anders sein, kam es schon vorab zu Meinungsverschiedenheiten mit dem Wirt, die sich auf Lautstärke und Bar bezogen. Jedoch konnten auch diese gelöst werden, sodass es zu einer erfolgreichen und stimmungsvollen Party kam. Um 23.00 Uhr aber war Schluss und der Wirt griff mit seinen Sicherheitsleuten durch die, laut Chronist, ebenso gefährlich waren wie sie aussahen. Am 11.-12. September 1999 machte sich der BV Aubing zum Patenverein Anzing auf, um mit ihm das 90jährige Gründungsjubiläum zu feiern. Da es sich um den Patenverein handelte, war der BV Aubing auch mit einer starken Gruppe vertreten. Plötzlich aufkommende Fragen nach den Übernachtungsmöglichkeiten wurden dadurch beantwortet, dass man schließlich durchgehend im Zelt verblieb und somit den Weckruf hautnah miterleben konnte.
Seit diesem Jubiläum hält sich hartnäckig das Gerücht, dass Anzingerinnen recht anspruchsvoll bezüglich ihrer Partnerwahl seien, keiner weiß jedoch, woher das Gerücht stammt. In der Monatsversammlung im Januar 2000 kam es zu einer Festlegung der Faschingsprinzen für die nächsten fünf Jahre. Diese Reihenfolge wurde dann auch bis zum Jahr 2005 eingehalten, als sich der festgelegte Prinz lieber für die Zahlung von 250,- € entschied, als Faschingsprinz zu sein. Im Januar fanden die Aubinger wieder zu Sebastiani in die Kirche und die Karten für den Faschingsball reißenden Absatz, so dass es bald hieß: Ausverkauft! Am 12. Februar 2000 war es dann wieder soweit und das Prinzenpaar Thomas Seemüller und Tanja eröffneten traditionell den Ball, der wieder ein voller Erfolg wurde, mit einem Wiener Walzer. Im Mai 2000 bekam der Burschenverein von der Firma Preis einen ausgedienten Bauwagen geschenkt. Nicht ausgedient hatte dieser aber für den BV. Kurze Zeit später wurde nämlich schon mit der Renovierung des Bauwagens begonnen. Er sollte schließlich irgendwann einmal als Wachstube für die Maibaumwache dienen. Außerdem feierte im Mai 2000 unser Ehrenvorstand Manfred Reis seinen 50. Geburtstag. Im August folgte das alljährliche Stadelfest, das traditionell im Fürst-Hof gefeiert wurde. Dort gab es nicht nur gutes Essen, sondern auch Ehrungen für besonders lange Mitgliedschaft im Burschenverein. Im Oktober wurde der Jahrestag des BV in St. Quirin mit einer Messe begangen und Ende des Monats der Maibaum umgelegt. Glücklicherweise konnte sich der BV gegenüber der Berufsfeuerwehr durchsetzen, die auf eine etwas unkonventionelle Art plante, den Maibaum samt Figuren umzulegen. Im Dezember 2000 sollte der BV einige Probleme mit dem Christbaum bekommen, der am Kriegerdenkmal aufzustellen war. Dieser war mit ca. 10m grösser ausgefallen als erwartet und bereitete dementsprechende Schwierigkeiten. Am 03. Februar 2001 war es wieder soweit, der Faschingsball wurde vom Prinzenpaar Kalle Schäffer und Maria eröffnet. Unter dem Motto Wild-Wild-West wurde auch diesmal kräftig gefeiert und mit der Prinzenbrotzeit erst früh in den Morgenstunden beendet. Danach folgten im Jahresablauf der Skiausflug und die Vorbereitungen für den neuen Maibaum. Bevor dieser aber auserkoren und nach Aubing gebracht werden konnte, musste erst der Bauwagen für die Maibaumwache fertig gestellt werden. Danach wurde der, von Adolf Strixner sen. gestiftete Baum, nach Aubing gefahren, beim Samer gelagert und auf Hochglanz gebracht, um ihn am 1. Mai stolz zu präsentieren. Unter großer Anteilnahme der Aubinger Bevölkerung wurde der Maibaum nach alter Tradition mit Schwalben und Muskelkraft aufgestellt. Das Kommando hatte wie immer unser Ehrenvorstand Sir Reis. Nach getaner Arbeit konnten sich die Mitglieder des BV dann auch zu den vielen anderen Feiernden begeben, die es sich im Hof vom Hotel Grünwald und auf der Schwemmstraße gemütlich gemacht hatten, um zu feiern. Am 14.Juli 2001 fand dann das nächste Großereignis statt, das 1. Aubinger Weinfest. Der dazu extra eingesetzte Festausschuss beschloss, T-Shirts mit der Aufschrift Burschenverein Aubing anfertigen zu lassen, was bei den Gästen sehr gut ankam. Obwohl es das erste Fest dieser Art in Aubing war, konnte man insgesamt meinen, die Organisatoren wären darin eingespielt, so gut klappte alles. Im August folgte das jährliche Stadelfest. Auch in diesem Jahr wurden wieder Ehrungen für langjährige Mitgliedschaften vorgenommen. Im Januar 2002 konnte das Prinzenpaar Andreas Huther und Caro, nach den üblichen Vorbereitungen, den Faschingsball mit der Band Original Isarwinkler eröffnen. Am 23. Februar 2002 stand wieder einmal der Skiausflug des BV Aubing an. In der Früh um 6.30 Uhr war Treffpunkt um tatsächlich, um 6.45 Uhr ging es auch schon los Richtung Scheffau. Nach einem langen und schönen Skitag begab man sich dann zum Ausklang noch in die Lüftn. Im Mai 2002 bekam der BV vom THW München-West in der Ubostraße einen alten Bautoilettenwagen angeboten, den sie zuvor selbst geschenkt bekamen. Nach sorgfältiger Begutachtung entschloss man sich, dieses Geschenk anzunehmen. Kurze Zeit später wurde dann mit der Renovierung begonnen, wobei vor nichts Halt gemacht wurde. So wurde der Wagen komplett entkernt und neu eingerichtet, so wie er heute dasteht. Da zeigte sich wieder die gute Kameradschaft der aktiven und passiven Mitglieder.
Am Samstag, 13. Juli 2002 fand das 2. Aubinger Weinfest statt. Obwohl das Wetter absolut nicht mitspielte, konnte dies der Stimmung keinen Abbruch tun. Somit wurde das Fest wieder ein voller Erfolg. Wie schon die Jahre zuvor, fand im August das Stadelfest mit den Ehrungen für langjährige Mitglieder statt. Im Oktober 2002 kamen die Mitglieder des Burschenvereins zur Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen in der Vereinsgaststätte Zum Burenwirt zusammen. Im Februar 2003 konnte die neue Vorstandschaft um den 1. Vorstand Manfred Strixner gleich ihr Organisationstalent bei der Organisation des Faschingsballs unter Beweis stellen. Dieser lief, dank mehrerer Einlagen, wieder ebenso schwungvoll ab wie der Eröffnungswalzer des Prinzenpaares Richard Strixner und Michaela. Am 18. Mai 2003 wurde ein Ausflug zum 90jährigen Vereinsjubiläum des BV Walpertskirchen unternommen. Da dazu nur sehr wenige Mitglieder erschienen, wollte man es eine Woche später beim 100jährigen Jubiläum des BV Kirchheim natürlich besser machen. Zumindest etwas besser war es. Vom 18.-20. Juli 2003 fand erneut das Aubinger Weinfest statt, diesmal aber an einem anderen Veranstaltungsort. Um die Belastung der Vereinsmitglieder zu verringern, entschloss man sich dazu, das Fest gemeinsam mit dem THW München-West auf dem Gelände des THW zu veranstalten. Einen Tag vor Beginn wurde der BV aber ein Opfer der Mühlen der Landeshauptstadt München. Erst durch die Anstrengungen unseres örtlichen Stadtrats Helmut Pfundstein konnten wir eine erneute Genehmigung erlangen. Da das Wetter wieder mitspielte, wurde das Fest ein voller Erfolg. Nach dem Stadelfest im August folgte am 6. September das Aubinger Herbstfest. Dieses Jahr wurde wieder die Zeltparty am Samstag vom BV gestaltet. Es spielten die Cagey Strings auf und sorgten für eine Superstimmung. Am selben Tag besuchte die Vorstandschaft gleichzeitig die Hochzeit unseres Mitglieds Fürst Sepp jr. Beim Burschenfasching am 31. Januar 2004 mit dem Motto Ice Age ging es ebenfalls hoch her. Nachdem der Ball durch das Prinzenpaar Wolfgang Lampertsdörfer und Isabella eröffnet wurde, kam Stimmung auf, die ihren Höhepunkt in der Einlage fand, bei der ein Gesang-Casting (Aubing sucht den Superstar) aufgeführt wurde und die beiden Gewinner mit einem Plattenvertrag, einer Steinplatte mit Aufschrift, belohnt wurden.
Am 3. April kam der neue Maibaum nach Aubing. Da es sich dabei um den Maibaum handelte, der auch zum 100jährigen Jubiläum des Burschenvereins noch stehen würde, wurde er besonders gut ausgesucht, vorbereitet und bewacht. Am 1. Mai 2004 war es dann soweit. Nachdem der Maibaum von seinem Aufbewahrungsort der letzten Wochen zu seinem Standplatz gebracht wurde, folgten unter, trotz schlechten Wetters, reger Anteilnahme der Bevölkerung das Aufstellen des Maibaums auf die traditionelle Weise. Im Anschluss wurde der schönste Maibaum weit und breit gebührend gefeiert. Ebenso gefeiert wurde beim 100 jährigen Vereinsjubiläum des Burschenvereins Aying am 9. Mai 2004, wohin der BV Aubing mit einer Abordnung fuhr. Nur einen knappen Monat später, am 6.Juni 2004, beging der BV Ismaning feierlich sein 110jähriges Jubiläum und der BV Aubing war natürlich mit einer Gruppe von Mitgliedern dabei. Das Weinfest am 24. Juli 2004 fand wieder an seinem ursprünglichen Veranstaltungsort, dem Schulhof der Gotzmannschule, statt. Obwohl es lange Zeit regnete und die Gäste entsprechend spät eintrudelten, war es für den BV Aubing wieder ein voller Erfolg. Am 08. Oktober 2004 fand in der Vereinsgaststätte Burenwirt die Jahreshauptversammlung mit Wahl der Jubiläumsvorstandschaft (1. Vorstand: Sebastian Kriesel, 2. Vorstand: Robert Weber, Hauptkassier: Harry Buser (ab 2005 Stephan Strixner), Schriftführer: Michael Mayer) statt. Der Faschingsball des Burschenvereins am 22. Januar 2005 wurde durch das Prinzenpaar Harald Buser und Stephie eröffnet. Dabei zeigte sich, dass auch der Wiener Walzer gelernt sein will. Auch gelernt sein muss die Rolle des Auktionators, der Richard Strixner aber voll gerecht wurde, als er das Strumpfband der Prinzessin versteigerte.
Am Tag darauf folgte Sebastiani und zwei Wochen später der Skiausflug ins Brixental. Der Gottesdienst zu Sebastiani war für die Fahnenabordnung besonders schwer zu ertragen, da ja der Faschingsball seine Opfer forderte. In der Zeit bis zum ersten Burschenausflug des Jahres wurden die üblichen Arbeiten, Maibaumfiguren streichen und am Maibaum anbringen, getätigt. Am 05. Mai 2005 schließlich feierte der BV Hohenschäftlarn sein 100 jähriges Vereinsjubliäum und der BV Aubing beschloss, dem feiernden Burschenverein die Ehre zu erweisen. Fast hätte der Ausflug fatal für die Fahne geendet, da es immer noch Fähnriche gibt, die nicht in der Lage sind, ein Gewinde so zuzuschrauben, dass man es im Nachhinein auch wieder aufbringt. Da hilft nur noch Gewalt! Der nächste Höhepunkt war der Zweitagesausflug zum 45 jährigen Vereinsjubiläum des BV Steinsberg in der Oberpfalz vom 04.-05. Juni 2005. Dort wurde auf das ausgiebigste gefeiert und seitdem kennt wohl jeder in dieser Gegend den BV Aubing. Es wird sich bei diesem Jubiläum, hier in Aubing, zeigen, ob die geknüpften Kontakte Bestand haben. Mal schauen, wer hier den Weitpreis bekommt. Einen guten Monat später fand das 75 jährige Gründungsfest des BV Adelshofen-Aschelried in der Holledau statt. Diesmal ging der Weitpreis aber nicht nach Aubing, sondern knapp an einen anderen Verein. Weiterer Höhepunkt jeden Jahres ist das Weinfest. Vom 22.-23. Juli 2005 fand es diesmal wieder im Schulhof der Gotzmannschule statt. Nachdem der Aufbau, dank kräftiger Mithilfe aktiver und passiver Burschen, schnell erledigt war, konnte am Freitagnachmittag mit dem Fest begonnen werden. Die Stimmung war sowohl am Freitag als auch am Samstag sehr gut und der Ansturm groß. Bevor Ende August 2005 das Stadelfest mit den Ehrungen anstand, vertrat die Fahnenabordnung den Burschenverein bei der 525 jährigen Kirchweih der Pfarrkirche St. Quirin mit gleichzeitigen Abschied des Pfarrers Pater Joseph. Bei der Zeltparty des BV Aubing auf dem Herbstfest spielten am 03. September die Blechblosn auf. Die Geschmäcker sind bekanntlich verschieden, ebenso gingen auch die Meinungen über die Musik auseinander. Obwohl die Feier im Anschluss an die Zeltparty noch in der Pretzfelder Lüftn weiterging, machte sich schon am nächsten Tag eine kleine Abordnung des BV Aubing auf nach Raisting, zum 100 jährigen Vereinsjubiläum des BV Raisting. Trotz Anfangsschwierigkeiten, die Mitglieder wach zu bekommen, war es ein gelungener Ausflug, der nur etwas unter der Müdigkeit der Ausflügler litt. Dies konnte aber offensichtlich gut verborgen werden, anders kann man sich sonst nicht den Ausspruch eines Raistinger (Vui sans ned, dafir umso besser! Wia a Aubinger Stier, had ma friara gsagt!) erklären. In der Jahreshauptversammlung vom Burschenverein Aubing am 07. Oktober 2005 wurde ein neuer Kassier gewählt, weil es der vorherige aus beruflichen Gründen nicht mehr schaffte. Am 22. Oktober fand dann die alljährliche Messe des Burschenvereins in der Pfarrkirche St. Quirin statt. Erstmals seit Jahren fand auch wieder eine größere Anzahl von aktiven und passiven Burschen in die Kirche zu dieser Messe. Sie dient schließlich der Erinnerung an die verstorbenen Burschen und der Bitte um ein gutes Jahr. Zu den Feierlichkeiten zum 100 jährigen Jubiläum des Obst- und Gartenbauvereins am 30. Oktober 2005 war der Burschenverein Aubing mit der Fahnenabordnung vertreten. Der Rest des Jahres 2005 verging mit den üblichen Beschäftigungen, wie Maibaumfiguren abnehmen, Christbaum aufstellen etc. Schließlich mussten die Kräfte für das Jubiläumsjahr 2006 aufgespart werden. Dieses hatte auch schon einen überragend guten Anfang mit dem Faschingsball des Burschenverein Aubing am 18. Februar 2006. Den Ball, mit dem Motto Hawaii, eröffnete das Prinzenpaar Michael Mayer und Angela mit einem schwungvoll aufs Parkett gelegten Wiener Walzer. Im Laufe des Abends gab es eine Einlage von Mitgliedern des Burschenverein Aubing, verkleidet als hawaiianischer Burschenverein, die eine Jungfrau als Geschenk überbrachten. Diese Einlage sorgte für schallendes Gelächter im Saal. Ebenfalls nicht zu übertreffen war auch die Einlage des Männerballetts Alling, die eine Tanzeinlage aufführten. Musikalisch gestaltet wurde der Ball von der Band Magix, die sich souverän der Stimmung im Saal anpassten. Auch angepasst hat sich die Belegschaft der Bar, da nicht einmal diese mit einem so großen Ansturm gerechnet hatte. Hiermit endet die Chronik des Burschenvereins Aubing vorerst. Den Mitgliedern des Burschenvereins ist es zu verdanken, dass es in Aubing noch Anlässe gibt, bei denen Mitglieder und Nichtmitglieder, Alt und Jung, zusammen tanzen und sich unterhalten. Wollen wir hoffen, dass es noch lange vom Burschenverein und solchen Veranstaltungen in unserer Heimat Aubing zu berichten gibt.
Aubing – dörfliche Heimat in der Großstadt
Aubinger Boden ist uralter Siedlungsboden. Das Isartal ist nachweisbar seit der Jungsteinzeit, um 2000 v.Chr., besiedelt. Funde an der Aubinger Lohe, früher Faistenlohe (fette Lohe wegen des hervorragenden Bodens) bestätigen, dass hier bereits in der frühen Bronzezeit (1800-1550 v. Chr.) Menschen lebten. Zahlreich sind die Spuren aus der Kelten- und Römerzeit. Der Name Aubing geht zurück auf den Sippenführer Ubo. Ursprünglich ist der von ihm gegründete Ort Ubingum, später Ubingen, dann Aubingen und schließlich Aubing. 1938 wurde in Aubing an der Bergsonstraße, einige hundert Meter östlich der Ortsmitte (Maibaum) der größte vorchristliche Bajuwarenfriedhof südlich der Donau mit über 900 Gräbern entdeckt. Urkundlich wird Aubing zwar erst 1010 zum ersten Mal erwähnt, zweifellos war Aubing jedoch bis Ende des 19. Jahrhunderts Hauptort des heutigen Münchner Westens. Die Pfarrei St. Quirin war, wie aus alten Urkunden hervorgeht, jahrhundertelang die Mutterpfarrei vieler Pfarreien des Würmtals um Pasing. Aubing gehörte fast 400 Jahre zum Kloster Ettal. In der wohl ältesten Matrikel aller deutschen Bistümer, die 1315 unter Bischof Konrad III. für das Bistum Freising angelegt wurde, steht die Pfarrei mit den Filialen Pasing, Pipping, Allach, Ober- und Untermenzing und Laim mit den Grabstätten verzeichnet. Zum Aubinger Pfarrbezirk, dessen Größe das frühere Aubinger Pfarrhaus andeutete, gehörten 10 Filialkirchen, die sich erst im 19. und 20. Jahrhundert von der Mutterpfarrei lösten. Das altehrwürdige Gotteshaus, dessen Patron der Märtyrer Quirin ist, steht auf Fundamenten eines karolingischen und romanischen Baus (8. bis 14. Jahrhundert n.Chr.). Die alte Kirche fiel, mit Ausnahme des Turms, 1422 der Brandschatzung durch Soldaten Herzog Ludwigs des Gebarteten bei der Schlacht von Alling zum Opfer. Die ganze Ortschaft versank damals in Schutt und Asche. Der Brand war, wie Historiker berichten, bis München zu sehen. Auch im 30jährigen Krieg litt Aubing schwer.
Viele kleine Bauern mussten in den 50er Jahren des 19. Jahrhunderts ihren Hof aufgeben. Von den etwa 100 landwirtschaftlichen Betrieben, die 1850 in Aubing gezählt wurden, waren in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts noch 70 übrig geblieben. Noch 1932 zählte die Gemeinde etwas über 3000 Einwohner. Der alte Ort Aubing hat sich in den letzten Jahren nur wenig vergrößert. Jedoch ging die Zahl der landwirtschaftlichen Gehöfte gegenüber den 30er Jahren erheblich zurück. So gibt es im Jahre 2006 nur noch einige landwirtschaftlich genutzte Betriebe, die mehr oder weniger vorwiegend Ackerbau, Milchwirtschaft und Bullenmast betreiben. Alte Tradition ist jedoch in vielen Vereinen in Aubing nach wie vor lebendig. Die Aubinger wissen, was sie an ihrer Heimat haben und sind stolz auf sie, und das trotz der Eingemeindung nach München im Jahr 1942. Die alte Aubinger Kirche ist das Wahrzeichen der Ortschaft. So wurde letztes Jahr die 525jährige Kirchweih gefeiert. Der Turm ist sogar noch älter, er stammt aus dem ausgehenden 13. Jahrhundert. Neuaubing, die junge Tochter der früheren Gemeinde Aubing, hat an Einwohnerzahl Altaubing längst überholt. Aubinger Bürger, deren Vorfahren seit Jahrhunderten diese Scholle bebauten, haben sich mit den neu angesiedelten und zugereisten Bürgern zu einer Gemeinschaft zusammengefunden und bekunden immer wieder, dass Heimat auch in unserer Zeit kein leeres Wort, sondern Teil der Lebenserfüllung ist. Diesen Abschnitt der Festschrift über unserer Heimat Aubing, dem Dorf in der Großstadt, möchten wir mit dem heute noch weitgehend gültigen Schlussteil des Buches von Josef Steinbacher aus dem Jahre 1914 Aubing, Pfarrdorf bei München beschließen: Der Wandel der Zeiten pflegt sich auf dem Lande gemeiniglich nicht so bemerkbar zu machen, als wie in den Städten mit ihren wechselvollen Erscheinungen auf allen Gebieten menschlichen Schaffens. Daher ist auch das Land ein unversiegbarer Born für alle jene, die sich zur Aufgabe gesetzt haben, den Spuren der kulturellen Entwicklung unseres Volkes im Allgemeinen und dem Werdegang eines begrenzten Gebietes im Besonderen nachzugehen. Wenn auch in den Dörfern fast überall das Alte fiel und neues Leben aus den Ruinen spross, so schimmert doch die altgewohnte Vergangenheit noch so lebhaft durch den Schleier der Gegenwart, dass es nicht schwer erscheint, das ganze Bild der Entwicklung zu entrollen. Ein Dorf in der Nähe einer Großstadt macht naturgemäß rascher Wandlungen durch als ein entlegenes Dörfchen. Auch Aubing liegt im magnetischen Felde der Kulturzentrale Bayerns, und kann sich demnach dem mächtigen Einflusse dieser Kraft nicht entziehen. Schon die ungeheuer rasche Bevölkerungszunahme von 1.635 Einwohnern nach der Volkszählung im Jahre 1905 auf 2.645 des Jahres 1910 lässt den Großstadteinluss nur zu deutlich erkennen. Es ist nicht bloß die Arbeiterbevölkerung, welche infolge der teueren Wohnungsverhältnisse aus der Stadt vertrieben wird, auch kleinere und mittlere Beamte wählen gerne die Vororte zu ihrem Domizil, wo sie infolge der günstigen Verkehrsverhältnisse das Angenehme des Landlebens mit den Vorteilen der Stadt glücklich vereint finden. Diese Stadtflucht der mit Glücksgütern weniger Gesegneten ist, vom moralischen, hygienischen und volkswirtschaftlichen Standpunkt aus betrachtet, wie der Stätte der Zuflucht zum Vorteil. Draußen in den Vororten sind sie noch imstande, um eine erträgliche Summe eine menschenwürdige Wohnung sich zu verschaffen, an Wald und Feld, an Wiesen und Blumen sich zu erfreuen und teilzunehmen an den Segnungen eines zufriedenen, beglückenden Landlebens; die Vorortsbewohner aber sind nolens volens gezwungen, mitzuschaffen am Webstuhle der Zeit, die dörflichen Einrichtungen den städtischen Verhältnissen anzugleichen und so auch ihr eigenes Dasein menschenwürdiger zu gestalten. Während noch vor 20 Jahren die Straßen Aubings in einem Zustand sich befanden, dass Fuhrwerke nicht selten mit Winden aus ihrer Versenkung gehoben werden mussten, durchzieht heute eine gepflasterte Straße den Ort und wohl gepflegte Wege mit Bürgersteigen ermöglichen einen leichten Verkehr. Eine Kanalisation sorgt für raschen Abgang von Abwässern, hält die Straßen trocken und die Gräben reinlich. Früher machte sich das Grundwasser nicht nur in den Kellern unangenehm bemerkbar, sondern drang selbst in die Wohnungen ein; heute ist diesem Übel durch die Kanalführung abgeholfen. Die Distriktstraße von Pasing über Aubing nach Lochhausen ist mit schönen Alleebäumen besetzt, desgleichen die Lochhamerstraße, deren Herstellung der Gemeinde auf 30.000 Mark zu stehen kam. Elektrisches Licht erleuchtet nicht nur die Häuser und Stallungen, sondern auch die Straßen in reichlichstem Maße. Eine Wasserleitung, deren stilgerechter Turm ein weithin sichtbares Wahrzeichen Aubings bildet, versieht die Bewohner mit ausgezeichnetem Wasser, während 68 Hydranten eine Gewähr bieten für die Sicherheit des Ortes in Feuergefahr. In zwei neuen Schulhäusern sorgen acht Lehrkräfte für die kulturelle Entwicklung der Aubinger Jugend, indes der Obhut einer Kindergärtnerin die Kleinsten des Dorfes unterstellt sind. Große, geräumige Wohnhäuser mit weit vorspringenden Dächern sind an die Stelle der alten hölzernen Hütten mit Strohbedachung getreten. Fast alle Häuser sind mit Spalierobst geziert, und große, blumengeschmückte Fenster mit grünen Läden geben dem Ganzen das Gepräge von Wohlhabenheit und Bürgerglück.
Noch vor wenigen Jahren waren Aubings Gärten und Strassen größtenteils baumlos, nur einzelne Eschen und eine mächtige Linde neben dem Dorfschulhause, das anno 1893 an die Stelle des sog. Panzinger-Anwesens erbaut wurde, unterbrachen die Trostlosigkeit des alten Dorfbildes; heute macht der Ort mit seinen wohl gepflegten Gärten, mit seinen vielen Obstbäumen, die Aubing im Monat Mai in ein Blütenmeer versenken, einen herzerquickenden Eindruck. So sehen wir den Ort auf dem besten Wege zu einer gedeihlichen Entwicklung. Mögen seine biederen, lebensfreudigen Bewohner immerdar der Wahrheit eingedenk sein, dass ihr wirtschaftlicher Aufschwung nur auf dem festen Fundamente eines geistig gebildeten und moralisch zuverlässigen Bürgertums aufgebaut werden kann und dass die Heimatscholle vor allem den kräftigsten Nährboden für eine gesunde Volksentwicklung und eine naturgemäße Entfaltung seiner Eigenart bildet und deshalb am sichersten das Sehnen der Menschen nach einer glücklichen Zukunft zu stillen vermag.
Vereinsmesser mit Gravur
Die Vorstände
In den Unterlagen des Burschenvereins sind als Vorstände die 1. Vorstände, 2. Vorstände, Schriftführer und Kassiere vermerkt. Während des ersten Weltkriegs wurde der Verein von Reserveausschüssen geleitet. Von 1916 – 1918 wurden die Vereinsgeschäfte niedergelegt, so dass für diese Zeit keine Vorstände vermerkt sind. Unter nationalsozialistischem Diktat musste sich der Burschenverein Aubing auflösen. Die letzte Versammlung des Aubinger Burschenvereins in der Zeit des Dritten Reiches fand am 15. August 1936 statt.
1. Vorstände:
Franz Fürst: 1906-1907
Jakob Preis: 1907-1908
Georg Metz: 1908-1909
Josef Seeholzer: 1909-1911
Andreas Preis: 1911-1914
Heinrich Mayer: 1914-1915
Ludwig Willis: 1915-1916
Andreas Preis: 1918-1919
Johann Strobl: 1919-1920
Johann Seeholzer: 1920-1921
Quirin Glas: 1921-1923
Josef Metz: 1923-1924
Jakob Seeholzer: 1924
Johann Huber: 1924-1925
Michael Mayer: 1925-1928
Franz Pfundstein: 1928-1930
Georg Walter: 1930-1932
Johann Koch: 1932-1933
Georg Walter: 1933-1934
Jakob Stürzer: 1934-1935
Martin Wunderer: 1935-1936
Josef Stephan: 1949-1952
Otto Schauer: 1952-1953
Johann Seeholzer: 1953-1955
Josef Schauer: 1955-1956
Ludwig Reis: 1956-1957
Franz Preis: 1957-1958
Johann Abenthum: 1958-1959
Florian Hagl: 1959-1962
Josef Strixner: 1962-1964
Franz Fürst: 1964-1968
Josef Preis: 1968-1969
Manfred Reis: 1969-1971
Georg Koch: 1971-1972
Manfred Reis: 1972-1977
Alfred Seeholzer: 1977-1978
Josef Bauer: 1978-1979
Josef Leingärtner: 1979-1980
Hans Groß: 1980-1981
Alfred Seeholzer: 1981-1982
Hans Groß: 1982-1983
Hans Oberhauser: 1983-1984
Raimund Feht: 1984-1986
Helmut Mayer: 1986-1987
Alfred Göttler: 1987-1989
Harry Sieber: 1989-1990
Helmut Mayer: 1991-1994
Thomas Fürst: 1994-1996
Christian Schaller: 1996-1998
Josef Fürst jr.: 1998-2000
Richard Strixner: 2000-2002
Manfred Strixner: 2002-2004
Sebastian Kriesel: 2004-2007
Robert Fröhler: 2007-2008
Maximilian Malterer: 2008-2010
Michael Noder: 2010-2014
Korbinian Zirk: 2014-2016
Sebastian Oberhauser: 2016-2019
Matthias Stanner: 2019-2021
Florian Braun: 2021-2023
Quirin Niedhammer: 2023-2025
Andreas Felbermeier: seit 2025
2. Vorstände:
Jakob Preis: 1906-1907
Georg Seeholzer: 1907-1909
Josef Leingärtner: 1909-1911
Quirin Leutenstorfer: 1911-1914
Johann Seeholzer: 1919-1920
Jakob Glas: 1920-1921
Georg Schauer: 1921-1922
Georg Strobl: 1922-1923
Johann Huber: 1923-1924
Georg Pfundstein: 1924-1925
Ludwig Zacherl: 1925
Xaver Buhl: 1925-1928
Anton Fürst: 1928-1930
Michael Zeilermeier: 1933-1936
Georg Strobl: 1949
Johann Seeholzer: 1949-1952
Rudolf Lang: 1952-1954
Josef Schauer: 1954-1955
Raimund Feht: 1955-1956
Josef Schauer: 1956-1957
Johann Abenthum: 1957-1958
Michael Diepolt: 1958-1959
Albert Stephan: 1959-1960
Georg Stürzer: 1960-1962
Anton Fürst: 1962-1963
Paul Koch: 1963-1964
Albert Stephan: 1964-1966
Fritz Mayer: 1966-1967
Paul Koch: 1967-1968
Josef Fürst sen.: 1968-1969
Ernst Hinterholzer: 1969-1970
Erich Eckert: 1970-1975
Josef Leingärtner: 1975-1976
Alfred Seeholzer: 1976-1977
Günter Lang: 1977-1978
Manfred Reis: 1978-1983
Raimund Feht: 1983-1984
Adolf Strixner: 1984-1986
Manfred Kaufmann: 1986-1987
Roman Strixner: 1987-1988
Harry Sieber: 1988-1989
Guido Preis: 1989-1990
Andreas Fürst: 1990-1991
Manfred Strixner: 1991-1992
Thomas Fürst: 1992-1994
Manfred Strixner: 1994-1998
Christian Schaller: 1998-2000
Thomas Seemüller: 2000-2002
Harald Buser: 2002-2004
Robert Weber: 2004-2006
Thomas Weiß: 2006-2010
Thomas Voglrieder: 2010-2014
Michael Noder: 2014-2016
Marcel Reimers: 2016-2019
Dominique Bauer: 2019-2021
André Reimers: 2021-2023
Lukas Meyer: 2023-2025
Florian Graml: seit 2025
Kassiere:
Andreas Preis: 1906
Johann Seemüller: 1906-1907
Georg Metz: 1907-1908
Andreas Preis: 1908-1911
Josef Strobl: 1911-1913
Georg Glas: 1913-1914
Josef Seemüller: 1914-1915
Johann Strobl: 1915-1916
Quirin Strobl: 1919-1920
Jakob Zeilermeier: 1920-1921
Georg Pfundstein: 1921-1922
Josef Metz: 1922-1923
Jakob Glas: 1923-1924
Georg Pfundstein: 1924
Georg Schauer: 1924-1925
Jakob Glas: 1925-1926
Anton Fürst: 1926-1928
Georg Schmid: 1928-1930
Georg Abenthum: 1930-1931
Sebastian Pfundstein: 1931-1932
Johann Ihnle: 1932-1933
Johann Seemüller: 1933-1934
Matthias Stanner: 1934-1936
Georg Seeholzer: 1949
Georg Strobl: 1949-1950
Johann Strixner: 1950-1951
Josef Grünwald: 1951-1955
Albert Stürzer: 1955-1957
Sebastian Stürzer: 1957-1959
Martin Strixner: 1959-1960
Josef Strixner: 1960-1962
Franz Fürst: 1962-1964
Walter Göttler: 1964-1965
Franz Moser: 1965-1966
Rudolf Strixner: 1966-1968
Alois Gress: 1968-1969
Manfred Huttner: 1969-1970
Leonhard Eibl: 1970-1971
Manfred Reis: 1971-1972
Josef Leingärtner: 1972-1975
Günter Lang: 1975-1977
Josef Leingärtner: 1977-1979
Hans Groß: 1979-1980
Günter Lang: 1980-1981
Hans Oberhauser: 1981-1983
Manfred Kaufmann: 1983-1986
Robert Malterer: 1986-1988
Manfred Zech: 1988-1996
Manfred Kaufmann: 1996-1998
Andreas Fürst: 1998-2000
Stefan Zankl: 2000-2004
Harald Buser: 2004-2005
Stephan Strixner: 2005-2008
Josef Preis: 2008-2012
Josef Noder jun.: 2012-2016
Michael Jobst: 2016-2021
Sebastian Braun: 2021-2023
Quirin Lerche: 2023-2025
Manuel Larché: seit 2025
2. Kassier (seit 2019):
Franz Seeholzer: 2019-2021
Michael Jobst: 2021-2023
Felix Lochner: 2023-2025
Michael Jobst: seit 2025
Schriftführer:
Georg Glas: 1906-1907
Heinrich Mayer: 1907-1909
Quirin Leutenstorfer: 1909-1911
Josef Noder: 1911-1913
Josef Mayer: 1913-1914
Josef Wunderer: 1914-1915
Markus Preis: 1915-1916
Franz Preis: 1919-1920
Franz Stephan: 1920-1921
Ludwig Hartmannsgruber: 1921-1923
Michael Mayer: 1923-1925
Georg Schmid: 1925-1926
Urban Abenthum: 1926-1927
Jakob Berner: 1927-1930
Anton Fürst: 1930-1931
Johann Koch: 1931-1932
Jakob Stürzer: 1932-1934
Kurt Meister: 1934-1935
Martin Naßl: 1935-1936
Johann Strixner: 1949-1950
Ludwig Reis: 1950-1956
Josef Jund: 1956-1958
Albert Stephan: 1958-1959
Josef Reitinger: 1959-1960
Anton Groß: 1960-1962
Josef Groß: 1962-1963
Anton Fürst: 1963-1965
Günther Simeth: 1965-1966
Erwin Moschinski: 1966-1967
Josef Fürst: 1967-1968
Manfred Reis: 1968-1969
Helmut Greif: 1969-1970
Josef Preis: 1970-1972
Leonhard Riedl: 1972-1974
Alfred Seeholzer: 1974-1976
Raimund Feht: 1976-1986
Guido Preis: 1986-1992
Anton Karl: 1992-1996
Wolfgang Lampertsdörfer: 1996-2000
Mario Ivanda: 2000-2002
Lars Lehmann: 2002-2003
Sebastian Kriesel: 2003-2004
Michael Mayer: 2004-2010
Michael Hirsch: 2010-2012
Raimund Feht: 2012-2016
Florian Braun: 2016-2021
Florian Graml: 2021-2023
Bernhard Forster: 2023-2025
André Reimers: seit 2025